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MZEE Recap 2024: #09 "Believe in Gerda" von GERDA

2024 ist vor­bei, aber man­che Tracks und Alben blei­ben uns im Gedächt­nis – und in unse­ren Play­lists. Im MZEE Recap 2024 stel­len wir Euch noch mal musi­ka­li­sche Wer­ke vor, die uns beson­ders beein­druckt haben. Heu­te: "Belie­ve in Ger­da" von GERDA.

Schon wie­der hat ein neu­es Jahr begon­nen – schon wie­der gab es in den letz­ten Wochen musi­ka­li­sche Jah­res­bes­ten­lis­ten auf die Ohren, so weit das Auge reicht. Ob gene­rell Musik oder "nur" Rap, ob Alben oder Tracks – alles wur­de rauf und run­ter bewer­tet, als gäb's kein Mor­gen mehr. Da machen wir natür­lich mit! … klei­ner Scherz. Aber: Über man­che Songs und Alben möch­ten wir doch noch ein paar Wor­te ver­lie­ren. Musi­ka­li­sche Wer­ke, die uns im ver­gan­ge­nen Jahr im Bereich Rap, vor­nehm­lich deut­schem Rap, begeis­tert und beein­druckt haben. Die in uns etwas aus­ge­löst und uns bewegt haben. Oder die wir aus irgend­ei­nem wei­te­ren Grund, den wir Euch ger­ne ver­ra­ten, noch ein­mal beson­ders her­vor­he­ben möch­ten. In die­sem Sin­ne: Vor­hang auf für unse­ren Jah­res­rück­blick, ver­packt in die schö­ne Hül­le des musi­ka­li­schen MZEE Recaps 2024.

 

Ger­da macht den Beat klar:
Die wol­len, dass er da wie­der featuret.

Im letz­ten Jahr kam das ein oder ande­re Producer-​Album raus. Eines der prä­gnan­tes­ten und gleich­zei­tig über­ra­schends­ten war dabei "Belie­ve in Ger­da" von GERDA. Von wem?! Hin­ter dem weib­li­chen Vor­na­men steckt ein Pro­du­cer­team, das sich aus Mit­glie­dern von The Krauts und See­ed zusammensetzt.

"Belie­ve in Ger­da" erschien über das Label Kabul Fire Records, wobei der Album­ti­tel eine ein­deu­ti­ge Anspie­lung auf Gri­sel­da bezie­hungs­wei­se Gri­sel­da Records ist. Das ame­ri­ka­ni­sche HipHop-​Label eta­bliert bereits seit eini­gen Jah­ren einen eige­nen Sound, der sich welt­weit bei Rap-​Fans gro­ßer Beliebt­heit erfreut. Ver­ant­wort­lich dafür sind zum Bei­spiel Con­way the Machi­ne, Con­duc­tor Wil­liams und West­side Gunn. Der Sound auf "Belie­ve in Ger­da" ori­en­tiert sich sehr detail­ver­liebt am ame­ri­ka­ni­schen Vor­bild. Allein­stel­lungs­merk­mal ist aller­dings die Track­list, die mit einer gro­ßen Band­brei­te hie­si­ger Rap-Protagonist:innen ver­se­hen ist. Dabei fin­den sich vie­le Feature-​Gäste auf gemein­sa­men Tracks, die unter "nor­ma­len" Umstän­den wahr­schein­lich nie an gemein­sa­mer Musik gear­bei­tet hät­ten. Ein per­fek­tes Bei­spiel hier­für ist "Tsch­akk Tsch­akk" von Kryp­tik Joe, Por­ky und She-​Raw. Wäh­rend Por­ky sei­ne herr­lich stump­fe Hook zele­briert – "Du gehst in die Knie und du kackst ab!" –, har­mo­nie­ren die Parts von She-​Raw und Kryp­tik Joe her­vor­ra­gend. Es pas­siert nur noch sel­ten, dass man das Deichkind-​Urgestein so klas­sisch rap­pen hört. Ger­ne "mehr davon". "Cis-​Männer kol­la­bo­rie­ren, weil sie Druck krie­gen. Sie ver­scheu­chen mit ihren Aus­sa­gen höchs­tens Frucht­flie­gen." Auch die ande­ren Fea­tures kön­nen sich mehr als sehen las­sen: Unter ande­rem sind die Stim­men von OG Kee­mo, Apsi­lon, addeN, Wa22ermann, LIZ, Sazou und Nepu­muk auf dem Album zu hören.

Mit "Belie­ve in Ger­da" ver­öf­fent­lich­te das Team rund um GERDA einen wah­ren Lecker­bis­sen für Fans deutsch­spra­chi­ger Rap-​Musik. Selbst schuld, wer hier nicht min­des­tens mal rein­ge­hört hat. "Kommt ihr euch nicht sel­ber vor wie Voll­pfos­ten?!", um es mit She-​Raws Wor­ten zu sagen.

(Alec Weber)