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MZEE Recap 2024: #03 "2000" von Pashanim

2024 ist vor­bei, aber man­che Tracks und Alben blei­ben uns im Gedächt­nis – und in unse­ren Play­lists. Im MZEE Recap 2024 stel­len wir Euch noch mal musi­ka­li­sche Wer­ke vor, die uns beson­ders beein­druckt haben. Heu­te: "2000" von Pashanim.

Schon wie­der hat ein neu­es Jahr begon­nen – schon wie­der gab es in den letz­ten Wochen musi­ka­li­sche Jah­res­bes­ten­lis­ten auf die Ohren, so weit das Auge reicht. Ob gene­rell Musik oder "nur" Rap, ob Alben oder Tracks – alles wur­de rauf und run­ter bewer­tet, als gäb's kein Mor­gen mehr. Da machen wir natür­lich mit! … klei­ner Scherz. Aber: Über man­che Songs und Alben möch­ten wir doch noch ein paar Wor­te ver­lie­ren. Musi­ka­li­sche Wer­ke, die uns im ver­gan­ge­nen Jahr im Bereich Rap, vor­nehm­lich deut­schem Rap, begeis­tert und beein­druckt haben. Die in uns etwas aus­ge­löst und uns bewegt haben. Oder die wir aus irgend­ei­nem wei­te­ren Grund, den wir Euch ger­ne ver­ra­ten, noch ein­mal beson­ders her­vor­he­ben möch­ten. In die­sem Sin­ne: Vor­hang auf für unse­ren Jah­res­rück­blick, ver­packt in die schö­ne Hül­le des musi­ka­li­schen MZEE Recaps 2024.

 

Ich war gera­de fünf Jah­re, Inten­siv­tä­ter in mei­ner Straße.
16 Jah­re spä­ter, ich rase: Audi, Por­sche, Benz – jede Farbe.

2024 war es end­lich so weit: Das freu­dig erwar­te­te Debüt­al­bum des Kreuz­ber­gers Pash­anim erschien. Es trägt den Namen "2000" und dreht sich ent­spre­chend unter ande­rem um das Auf­wach­sen des Rap­pers in Berlin.

Davon erzählt Pash­anim etwa in dem Titel­song "2000": "Ich bin gebor'n in Ber­lin 2000, ich hab' so viel geseh'n. Doch ich wär' nir­gend­wo lie­ber auf­ge­wach­sen und will nir­gends hingeh'n", singt er da. Auf "Bis hier­hin liefs noch ganz gut" refe­ren­ziert er den fran­zö­si­schen Kult­film "La Hai­ne" von 1995 und nutzt einen Mono­log aus dem Intro des Films als Intro für den Song. Die­ses Sam­ple ist nicht über­ra­schend, so ist seit eini­ger Zeit Vin­cent Cas­sel als Cha­rak­ter Vinz aus besag­tem Film auf Pash­anims Spotify-​Profilbild zu sehen. Eine mei­ner per­sön­li­chen Lieb­lings­zei­len des Jah­res befin­det sich auf dem Track "Flo­renz": "Damals klin­gel­te mein Nokia, A&Rs rie­fen an. Ich dach­te, es wären Kun­den, und sag­te: 'Nenn mich am Han­dy nicht Can'." Wie abge­brüht kann man auf musi­ka­li­schen Erfolg reagie­ren? Die Sound­bil­der des Albums pas­sen her­vor­ra­gend zusam­men, so stam­men die meis­ten Pro­duk­tio­nen vom Öster­rei­cher Stick­le, der in der Ver­gan­gen­heit bereits häu­fig mit Pash­anim zusam­men­ar­bei­te­te. Her­aus­sticht der "2007 skit" mit einem Instru­men­tal des Neu­köll­ner Urge­steins Hasan.K, das so klingt, als wäre es aus dem­sel­ben Jahr – posi­tiv gemeint. Aber auch die jun­gen Ber­li­ner DJ-​Kollegen pen­g­lord und P.Vanillaboy steu­ern auf "Nokia 3310" einen Beat bei.

"2000" von Pash­anim ist ein Debüt­al­bum, das ich sehr ger­ne höre – vor allem wegen der Stim­me des Rap­pers, die mich immer wie­der begeis­tert. So catcht mich die Stim­mung der Plat­te bei jedem Durch­lauf und damit bin ich sicher nicht der Ein­zi­ge: Schließ­lich war Pash­anim laut Spo­ti­fy auf Platz sechs der meist­ge­hör­ten Artists Deutschlands.

(Tim Herr)