Shirin David auf der "Wetten, dass..?"-Couch im Tag-Team mit Helene Fischer, der erste deutsche Rapper bei der Bachelorette und Berliner Bauten, die als Phallus-Symbol für ein Album-Cover dienen: Das Jahr 2024 hat einmal mehr viele skurrile Momente geschaffen, die wir in unser "schwarzes Fotoalbum mit 'nem silbernen Knopf" kleben können. Diese ganz eigene Sammlung beinhaltet Bilder, die wir nicht immer im Kopf behalten wollten, aber wohl nie wieder vergessen können.
In unserem diesjährigen Adventskalender gemeinsam mit dem Hip Hop Archiv verbergen sich 24 Erinnerungen an außergewöhnliche Momente der Deutschrap-Geschichte, die wir unbedingt mit Euch teilen wollen. Dabei entschuldigen wir uns jetzt schon für die teilweise extrem schlechte Bildqualität, aber manche Momente wurden eben mit einem alten Nokia anstelle der Spiegelreflexkamera eingefangen – wir hoffen, Ihr könnt es uns nachsehen.
Wir freuen uns darauf, Euch damit wieder die Tage bis Weihnachten etwas versüßen zu können und wünschen Euch eine wunderschöne, besinnliche Weihnachtszeit. Und selbst, wenn Ihr das "Fest der Liebe" nicht feiert, könnt Ihr Euch ja trotzdem mit diesen Erinnerungen ein wenig die Zeit vertreiben.
Egal, ob man badmómzjays Musik mag oder nicht, eines muss man der Künstlerin lassen: Sie hat wie kaum eine andere den Mainstream des deutschen Raps in den letzten Jahren aufgemischt und neu definiert. Allein die Tatsache, dass sie als Frau bereits so früh kommerziell so erfolgreich war und dieser Erfolg anhält, fordert die Männerdomäne Rap heraus.
Zudem zeigt sie Haltung – sowohl in ihren Texten als auch auf der Bühne und auf Social Media. Sie positioniert sich gegen Sexismus sowie LGBTQIA+-Feindlichkeit und setzt sich für mentale Gesundheit und Selbstakzeptanz ein. Und das fand auch die deutsche Redaktion eines der weltweit größten Mode-Magazine cool. Als erste Rap-Künstler:in überhaupt zierte badmómz im April 2022 das Cover der deutschen Vogue. Der Titel der Ausgabe, in der es um Haltung geht, lautet "Stand up, speak out" und das trifft auf kaum jemanden im Mainstream-Rap besser zu als badmómzjay. Wo viele sich auf ihrem Erfolg ausruhen, nutzt sie ihre Reichweite, um andere Frauen in der Industrie zu pushen und Veränderung zu bewirken.
Das war aber noch nicht alles: eine weitere Besonderheit an dieser Geschichte ist, dass die Rapperin offen bisexuell lebt und sich bereits mit 13 geoutet hat. Somit ist auf dem Vogue-Cover nicht nur ein Deutschrap-Artist und eine damals gerade mal 19-jährige Frau zu sehen, sondern auch eine queere Person. Dieses Cover ist also ein Erfolg für Deutschrap, für Feminismus und für queere Sichtbarkeit in einem. Einfach herrlich!
(Emily Niklas)
(Bildquelle: Instagram "badmomzjay", Fotograf: Thomas Lohr)