Shirin David auf der "Wetten, dass..?"-Couch im Tag-Team mit Helene Fischer, der erste deutsche Rapper bei der Bachelorette und Berliner Bauten, die als Phallus-Symbol für ein Album-Cover dienen: Das Jahr 2024 hat einmal mehr viele skurrile Momente geschaffen, die wir in unser "schwarzes Fotoalbum mit 'nem silbernen Knopf" kleben können. Diese ganz eigene Sammlung beinhaltet Bilder, die wir nicht immer im Kopf behalten wollten, aber wohl nie wieder vergessen können.
In unserem diesjährigen Adventskalender gemeinsam mit dem Hip Hop Archiv verbergen sich 24 Erinnerungen an außergewöhnliche Momente der Deutschrap-Geschichte, die wir unbedingt mit Euch teilen wollen. Dabei entschuldigen wir uns jetzt schon für die teilweise extrem schlechte Bildqualität, aber manche Momente wurden eben mit einem alten Nokia anstelle der Spiegelreflexkamera eingefangen – wir hoffen, Ihr könnt es uns nachsehen.
Wir freuen uns darauf, Euch damit wieder die Tage bis Weihnachten etwas versüßen zu können und wünschen Euch eine wunderschöne, besinnliche Weihnachtszeit. Und selbst, wenn Ihr das "Fest der Liebe" nicht feiert, könnt Ihr Euch ja trotzdem mit diesen Erinnerungen ein wenig die Zeit vertreiben.
HipHop und der ECHO, das hat eigentlich noch nie wirklich zusammengepasst. Der zum Großteil an verkaufsstarke Musiker:innen verliehene Preis stand nicht erst seit dem Skandal um das JBG-Duo in der Kritik. Dennoch passierte im Rahmen der letzten ECHO-Verleihung auch Gutes im Sinne der Kultur.
Trap-Queen und Avantgardistin Haiyti konnte 2018 mit ihrem Debütalbum "Montenegro Zero" den Kritiker-ECHO einstreichen. Wie viel der Künstlerin diese Auszeichnung allerdings bedeutet hat, war ein paar Jahre später im Musikvideo zum Song "Drama" zu sehen. Haiyti legt ihren ECHO in die Glut eines Schmiedeofens und nachdem alles geschmolzen ist, flüstert sie "Drama" in die Kamera. Übrig bleiben nur die Metalle. Eine Aktion, die neben der Irrelevanz eines ohnehin abgeschafften Branchenpreises gezeigt hat, was die Künstlerin von solchen Preisen hielt.
Haiyti rappt zwar "Dafür hab' ich ein' Award verdient", meint aber weniger einen Award für ihre zahllosen Alben, EPs, Singles oder ECHO-relevante Verkaufszahlen. Vielmehr will die Künstlerin einen Preis dafür, wie sehr sie bereit ist, sich für ihre Kunst aufzuopfern und sich zu zerstören. Aber ganz genau kann man das bei der Hamburgerin ja sowieso nie sagen. Ein weiteres Symbol, das sich hineininterpretieren lässt: Mit dem Schmelzen eines Branchenpreises im Video einer von ihm ausgezeichneten Künstlerin lösen sich endlich Bestandteile, die sowieso nie zusammengepasst haben – HipHop und der ECHO. Aber wahrscheinlich ist das auch eine Idee zu viel.
(Jakob Zimmermann)
(Bildquelle: YouTube-Kanal "HaiytiOfficial")