Shirin David auf der "Wetten, dass..?"-Couch im Tag-Team mit Helene Fischer, der erste deutsche Rapper bei der Bachelorette und Berliner Bauten, die als Phallus-Symbol für ein Album-Cover dienen: Das Jahr 2024 hat einmal mehr viele skurrile Momente geschaffen, die wir in unser "schwarzes Fotoalbum mit 'nem silbernen Knopf" kleben können. Diese ganz eigene Sammlung beinhaltet Bilder, die wir nicht immer im Kopf behalten wollten, aber wohl nie wieder vergessen können.
In unserem diesjährigen Adventskalender gemeinsam mit dem Hip Hop Archiv verbergen sich 24 Erinnerungen an außergewöhnliche Momente der Deutschrap-Geschichte, die wir unbedingt mit Euch teilen wollen. Dabei entschuldigen wir uns jetzt schon für die teilweise extrem schlechte Bildqualität, aber manche Momente wurden eben mit einem alten Nokia anstelle der Spiegelreflexkamera eingefangen – wir hoffen, Ihr könnt es uns nachsehen.
Wir freuen uns darauf, Euch damit wieder die Tage bis Weihnachten etwas versüßen zu können und wünschen Euch eine wunderschöne, besinnliche Weihnachtszeit. Und selbst, wenn Ihr das "Fest der Liebe" nicht feiert, könnt Ihr Euch ja trotzdem mit diesen Erinnerungen ein wenig die Zeit vertreiben.
Anfang 2017 wagte sich die JUICE an die schwierige Aufgabe, die Zukunft unseres allseits geliebten deutschen Raps vorherzusagen. Vom Cover der 178. Ausgabe blickten einem sechs junge Künstler und eine junge Künstlerin unter dem Titel "Deutschraps Zukunft" entgegen. So unterschiedlich wie die Outfits und Posen auf dem Foto fielen damals vermutlich auch die Geschmäcker und Reaktionen auf diese ungleiche Auswahl an Nachwuchskünstler:innen aus. "Leaders of the New School" hieß die zum Cover gehörende Story im Heft – und dass vor allem Rapper wie RIN, Ufo361 oder Nimo einen erheblichen Einfluss auf ihre und die folgende "Generation Rap" hatten, kann aus heutiger Sicht niemand leugnen.
Auch die anderen Protagonist:innen haben ihre Rollen und Nischen in der Szene gefunden. Zwar geht das nicht bei allen mit Streams im Millionenbereich einher, dafür holte sich aber manch einer sein Stück vom Kuchen als Ghostwriter für Stars wie Shirin David. An dieser Stelle sei eine Anmerkung erlaubt: Deutscher Rap ist im Jahr 2024 zum Glück nicht mehr ganz so männlich dominiert, wie es das Cover der JUICE #178 befürchten ließ. Dennoch begegnen uns auch heute noch Festival-Line Ups mit einem Geschlechterverhältnis von 6:1. Falls sich also irgendwann mal jemand an eine aktualisierte Prognose für die kommenden Jahre herantraut, hier ein erster Impuls: Da draußen warten viele talentierte nicht männliche Artists darauf, die Zukunft dieser Szene mitzuprägen. Wenn man sie nur lässt.
(Enrico Gerharth)
(Bildquelle: eigenes Foto des JUICE Magazins, Fotograf: Heks Sascha Haubold)