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Adventskalender

Adventskalender: Türchen #08 Der erste Wholetrain Deutschlands

Im dies­jäh­ri­gen Advents­ka­len­der von MZEE​.com und dem Hip Hop Archiv befin­det sich hin­ter jedem Tür­chen ein Foto, wel­ches eine skur­ri­le, emo­tio­na­le oder span­nen­de Anek­do­te aus dem Rap­kos­mos erzählt. Heu­te: Der ers­te Who­le­train Deutschlands.

Shirin David auf der "Wet­ten, dass..?"-Couch im Tag-​Team mit Hele­ne Fischer, der ers­te deut­sche Rap­per bei der Bache­lo­ret­te und Ber­li­ner Bau­ten, die als Phallus-​Symbol für ein Album-​Cover die­nen: Das Jahr 2024 hat ein­mal mehr vie­le skur­ri­le Momen­te geschaf­fen, die wir in unser "schwar­zes Foto­al­bum mit 'nem sil­ber­nen Knopf" kle­ben kön­nen. Die­se ganz eige­ne Samm­lung beinhal­tet Bil­der, die wir nicht immer im Kopf behal­ten woll­ten, aber wohl nie wie­der ver­ges­sen können. 

In unse­rem dies­jäh­ri­gen Advents­ka­len­der gemein­sam mit dem Hip Hop Archiv ver­ber­gen sich 24 Erin­ne­run­gen an außer­ge­wöhn­li­che Momen­te der Deutschrap-​Geschichte, die wir unbe­dingt mit Euch tei­len wol­len. Dabei ent­schul­di­gen wir uns jetzt schon für die teil­wei­se extrem schlech­te Bild­qua­li­tät, aber man­che Momen­te wur­den eben mit einem alten Nokia anstel­le der Spie­gel­re­flex­ka­me­ra ein­ge­fan­gen – wir hof­fen, Ihr könnt es uns nachsehen. 

Wir freu­en uns dar­auf, Euch damit wie­der die Tage bis Weih­nach­ten etwas ver­sü­ßen zu kön­nen und wün­schen Euch eine wun­der­schö­ne, besinn­li­che Weih­nachts­zeit. Und selbst, wenn Ihr das "Fest der Lie­be" nicht fei­ert, könnt Ihr Euch ja trotz­dem mit die­sen Erin­ne­run­gen ein wenig die Zeit vertreiben.

 

In der Nacht vom 23. auf den 24. März 1985 wird in Gel­ten­dorf bei Mün­chen deut­sche Graffiti-​Geschichte geschrie­ben. Bei eisi­gen Tem­pe­ra­tu­ren war­ten meh­re­re Jugend­li­che über Stun­den im Yard dar­auf, dass sie unbe­ob­ach­tet sind. Als sie kei­ne Men­schen mehr sehen kön­nen, machen sie sich dar­an, die S-​Bahn zu bema­len. Über die gesam­te Län­ge des Zuges sprü­hen sie ver­schie­de­ne Ele­men­te: Schrift­zü­ge und Comic­fi­gu­ren – dar­un­ter ein Kro­ko­dil und ein Pin-​up-​Girl. Dabei arbei­ten sie nicht ein­mal im Dun­keln, denn das Flut­licht der Bahn ist prak­ti­scher­wei­se eingeschaltet.

Neben einer Wel­le in der Sze­ne und einem Medi­en­echo, das den jun­gen Män­nern viel Ruhm und Aner­ken­nung ver­schaff­te, hat­te die Akti­on jedoch auch nega­ti­ve Fol­gen. So wur­de als Kon­se­quenz die ers­te Son­der­kom­mis­si­on Graf­fi­ti der Bahn­po­li­zei gegrün­det und die Sprü­her zu einer Geld­stra­fe sowie Sozi­al­stun­den ver­ur­teilt. Unter ihnen war auch einer, der heu­te zu den bekann­tes­ten Wri­tern Deutsch­lands zählt: Loo­mit, damals aktiv unter dem Namen Cryptic2.

(Malin Tee­gen)
(Quel­le: Spie­gel)