Bin Fan geblieben, weil ich mit Rap kein Geld verdien'.
Rask rappt bereits seit 1992. Allerdings waren ihm lange Zeit andere Dinge wichtiger, als Musik zu releasen. Trotzdem hat sich in all den Jahren einiges an Texten angesammelt – ein richtiger "Blätterwald" eben. Und durch diesen will er den Hörer nun, nach fast 30 Jahren, führen …
Man hört, dass Rask ein Kind der 90er ist. Angenehm knisternder Boom bap tönt direkt von Beginn an aus den Lautsprechern und begleitet einen auf dem Spaziergang durch den gesamten "Blätterwald". Mal werden die massiven Basslines und die knalligen Snares von Glocken begleitet, mal von Klavier oder Saxophon. Das Ganze hat einen beinah jazzigen Touch, wodurch die Beats des Rappers selbst und die seiner Weggefährten – wie etwa Soundtrax oder auch Doggy Brown – stets gute Laune bereiten. Und genau zu diesem angenehmen Soundbild offenbart sich der Protagonist seinen Hörern. Vorbildlich stellt er sich zu Beginn vor – "mein Name ist Rask" –, um danach von Geschichten und Problemen aus seinem Leben zu erzählen. Etwa davon, wie sehr er sich wünscht, dass sich nach all den Mühen mal der Erfolg meldet. Oder was ihm Nacht für Nacht den Schlaf raubt und geradezu einer "Insomnia" gleicht. Klar, hauptsächlich geht es um HipHop, da ist Rask Backpacker durch und durch. Doch auch die tiefgründige Frage, wer wir denn sind, stellt er auf "Spiegelblick". All das in relativ ruhigem Ton, aber stets mit solidem Flow und sauberen Reimen. Und um zwischen diesen Stories auch immer mal etwas entspannen zu können, werden einige Interludes eingespielt, in denen man über bereits Erzähltes nachdenken kann.
Der Kölner probiert auf "Blätterwald" nicht viel aus – er bleibt eher in seinem abgesteckten Backpacker-Kosmos. Die Beats animieren zum Kopfnicken und Rask flowt routiniert mit angenehm weicher Stimme darüber. Selbst wenn die Themen nach mehreren Durchläufen eher uninteressant werden, hört man gerne zu. Denn er zeigt, wie man die Mentalität des HipHops der 90er in die Neuzeit holt, ohne altmodisch zu klingen.
(Lukas Päckert)