E, L – immer noch auf der Suche nach dem Kuchen.
Ein Taugenichts auf Basis eines innerlich Verfluchten.
Weniger als sieben Monate ist es her, dass man zuletzt etwas von eloquent gehört hat. Der Musiker aus der Sichtexot-Crew gilt schon lange als Underground-Empfehlung und bringt Release nach Release. Was er mit "Volume One" im April dieses Jahres begonnen hat, führt er jetzt in "Volume Two" weiter.
Der Wiesbadener hat seine Art, Musik zu machen, bereits etabliert und bleibt sich weitestgehend treu. Das bedeutet, dass in bester Battlerapmanier Wack-MCs und die Musikindustrie mit all ihren Schwächen gefrontet werden. Doch nicht nur die anderen werden beleidigt, es wird auch mit der eigenen Person abgerechnet: "Ich bin nicht belastbar, nur ein verfickter Bastard auf der Suche nach dem Fame mit ein bisschen Abfuck." Das Bild des selbstkritischen Battlerappers ist geläufig, aber trotz des Risikos, Bekanntes zu wiederholen, kann eloquent überzeugen – besonders durch seinen Flow und Wortwitz. Die Feature-Liste des Albums kommt mit einigen bekannten Namen daher. Zu hören sind einerseits die Labelkollegen Nepumuk und Negroman, andererseits unbekanntere Künstler wie Bico und El Ray. Auch bei dieser Veröffentlichung sorgt HTN für entspannte bis treibende Instrumentals, die äußerst gelungen sind. Der jazzige Boom bap ist dieses Mal etwas mehr Easy Listening als auf "Volume One" und macht es damit angenehmer für Neueinsteiger. Auf dem Album befinden sich allerdings auch experimentellere Tracks wie beispielsweise "Badelatschen" mit einem Streicher-Beat, der ohne Drums oder Bass auskommt und auch wegen des Flows des Rappers ziemlich gut funktioniert.
Es ist erstaunlich, auf welchem Niveau und in welcher Frequenz eloquent seine Musik veröffentlicht. Er bleibt bei bekannten Stärken und bietet damit starken Untergrundrap, der "Volume Two" zu einer positiven Weiterentwicklung seines Vorgängers macht.
(Jakob Zimmermann)