Ich bin Randy Savage.
Steig' aufs Ringseil, spring' rein, Randy Savage.
Bisher war der Name Jaques Shure oder auch Jaq stets nur von Dexter-Releases bekannt. Sei es durch das Kollaboalbum "Schelle" oder durch die zahlreichen Featureparts, die er für Dexy eingerappt hat. Jetzt, nach über zehn Jahren, kommt er völlig aus dem Nichts doch mit einem Solo-Release um die Ecke. Grund genug, "Randy Savage" eine Chance zu geben.
Das Wichtigste zuerst, falls es jemand nicht schon am Cover erkannt hat: Bei "Randy Savage" handelt es sich um einen der wohl bekanntesten Akteure im Wrestling während der 80er. Und aufbauend darauf fallen in den sieben Tracks von Jaques mehr als einmal Begriffe aus dem WWE-Sprech – allen voran auf "Elbow Drop" und "Randy" natürlich. Doch unabhängig davon, dass Jaques im Wrestling-Stil gegen die Szene austeilt, klingt das Release relativ entspannt. Es geht um Softgetränke, Schlafmangel und darum, dass auch ein "Montag" schön sein kann. Man merkt schnell: Inhaltlich hat sich der Wortsport-Künstler hier und da dieselbe Lässigkeit wie Kollege Dexter angeeignet und auch das Adlib-Game ist ähnlich on point. Allerdings zeigt so mancher Titel, dass Jaques Shure doch etwas tiefgründiger sein kann, wenn etwa die ein oder andere Line über Politik gedroppt wird oder es um die kleinen Ärgernisse des Alltags geht. Nichtsdestotrotz bleibt es allein schon durch die von Dexy gewohnt stark ausproduzierten, jazzigen Beats stets lässig.
Alles in allem ist das Debüt von Jaques Shure genau das, was man nach seinen bisherigen Features erwartet hat: die Platte wirkt entspannt, mit hörbarem Spaß an der Musik recordet und unterhaltsam wie gewohnt. Warum es so lange bis zum Erscheinen eines Solo-Releases gedauert hat, bleibt fraglich. Außer Frage steht hingegen, dass sehr gerne noch mehr kommen darf.
(Lukas Päckert)