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Kritik

GReeeN – Smaragd

"Ich bin Musi­ker, ein Super­star. Ich heb' ab jetzt zum Jupi­ter." – Hier fin­det Ihr ab sofort die Kri­tik zu GRee­eNs aktu­el­lem Release "Sma­ragd" aus den Rei­hen der MZEE​.com Redaktion.

Ich bin Musi­ker, ein Superstar.
Ich heb' ab jetzt zum Jupiter.

Wer sich ein wenig mit den Social Media-​Kanälen von GRee­eN aus­ein­an­der­setzt, könn­te das Gefühl bekom­men, auf dem Account eines Standard-​Influencers gelan­det zu sein. Sicher­lich nicht jeder­manns Geschmack, doch für sei­ne Fans allem Anschein nach genau das Rich­ti­ge. Urlaubs- und Natur­fo­tos, die sti­lis­tisch und von der Kom­po­si­ti­on her natür­lich immer hoch­pro­fes­sio­nell sind, tref­fen auf moti­vie­ren­de Anspra­chen, All­ge­mein­plät­ze und Phra­sen. Dazu kommt die regel­mä­ßi­ge Erwäh­nung des eige­nen Gras­kon­sums und dann hin und wie­der auch ein biss­chen Musik.

Aktu­ell ist dort wie­der ver­mehrt Letz­te­res vor­zu­fin­den, denn GRee­eN hat sein neu­es Album "Sma­ragd" unter die Leu­te gebracht. Und ganz ähn­lich wie sein Social Media-​Verhalten ist auch die Plat­te vor allem für ein bestimm­tes Kli­en­tel gemacht und leicht zugäng­lich. Sie ist voll von cat­chi­gen, pop­pi­gen Sounds mit einem gewis­sen Urlaubs­flair und Feel-​Good-​Texten dar­über, das Leben zu genie­ßen, über schö­ne Frau­en und reich­lich Gras­kon­sum. So sin­niert er über die ver­gan­ge­nen "8 Jah­re", erkennt ein "wun­der­schö­nes Wesen" in jedem sei­ner Hörer oder reist mit sei­nem per­sön­li­chen "Honey Rider" um die Welt – Steel­drums und tro­pi­sche Atmo­sphä­re inklu­si­ve. Mal sehr per­sön­lich und bio­gra­phisch, dann wie­der eher all­ge­mein und für die Fans nach­voll­zieh­bar. Sing­sang und ein extrem melo­di­scher Flow stei­gern den ohne­hin schon ein­gän­gi­gen Vibe des Klang­bilds noch wei­ter. Ob man ihm dabei vor­wer­fen mag, dass so man­cher Track fast schon zu sehr auf Hit­po­ten­zi­al getrimmt sei, muss jeder selbst ent­schei­den. Der Erfolg gibt ihm dabei zumin­dest recht, denn Titel wie "Autostra­da" lau­fen inzwi­schen sogar im Radio.

Mit GRee­eNs Musik ver­hält es sich letzt­lich ein wenig wie mit sei­nen Pro­fi­len: So ganz ohne sicht­li­che Ecken und Kan­ten mag bei­des sicher nicht jedem gefal­len. War­um der Sound bei sei­nen Fans Zuspruch fin­det, ist den­noch alle­mal ver­ständ­lich. Bei "Sma­ragd" han­delt es sich um ein run­des, kom­pak­tes Album, des­sen Kon­zept voll und ganz aufgeht.

(Dani­el Fersch)