Wie ich gerne wär'? Wie der junge Fler.
2 Zimmer Gefüge-Mitglied Zetta veröffentlicht mit "WDJF" sein erstes Solo-Album. "Wie der junge Fler" heißt es erklärend in der Hook des Titeltracks. Jedoch haben seine bisherigen Releases wenig mit den frühen Werken Flers gemeinsam und so ist man gespannt, was einen auf diesem Album erwartet.
Das Album selbst klingt kaum nach Flizzy. Mit überwiegend oldschooligen Boom bap-Beats entfernt Zetta sich nicht allzu weit von bisherigen Releases wie etwa "Beton Asphalt" zusammen mit Der Benman. Das überrascht nicht, da die Produzentenliste mit Namen wie DerRalle und Drumtomski ähnlich wie die Features von den Kollegen des 2ZGs dominiert werden. Einen Unterschied zu früheren Werken findet man in den Vocals. Zettas Flow und Aussprache weisen starke Parallelen zu den genuschelten Zeilen auf, welche man auf aktuellen Cloudrap-Tracks findet. Leider wirkt das Ganze nicht wirklich ernst gemeint und an Stellen wie dem Intro des Songs "Medical Detectives" geradezu albern. Auch die insgesamt fünf Skits auf dem Album sorgen mit ihrer erzwungenen Komik unweigerlich für Fremdscham. Zu alledem kommt, dass selbst die Audio-Qualität von Zettas Parts stellenweise sehr unprofessionell klingt. Da auch inhaltlich keine besondere Finesse bewiesen wird, sodass über die genannten Probleme hätte hinweggesehen werden können, hinterlässt "WDJF" einen eher mäßigen Eindruck.
Zetta klingt auf "WDJF" weder wie der junge Fler noch wie auf älteren eigenen Tracks. Auf den in der Vergangenheit erschienenen Kollabo-Alben war seine Leistung noch deutlich stärker und er enttäuscht mit dieser Platte.
(Steffen Uphoff)