Wir zieh'n uns gegenseitig, du Kokain hoch.
Es ist ein Zwiespalt mit den Rappern, die die Musik "nur" zum Hobby haben. Denn auf der einen Seite dauert es – wie im Fall von Dennis Da Menace – mehrere Jahre, bis endlich wieder was Neues kommt. Auf der anderen Seite wird das Release dadurch meist umso besser und man kann es richtig genießen, so wie ein echter "Gourmet" eben.
Eigentlich wurde ja schon vor wenigen Jahren Dennis' Album "Geerdet" angekündigt. Selbiges ist jedoch nie erschienen. Dass nach ihrer EP "Bombentest" nun eine weitere Platte zusammen mit Brous One entstanden ist, tröstet da aber doch sehr. Denn erneut zeigt der in Chile aufgewachsene Produzent, wie gut er klassische Boom bap-Samples sowie extra von Musikern eingespielte Instrumente zusammenführen kann. Damit schafft er die perfekte Grundlage für das von Dennis Da Menace angerichtete 12-Gänge-Menü. Zur Vorspeise gibt es da etwa "Hokkaido", als Hauptspeise eine Anekdote über den "Einheitsbrei" anderer Rapper und zum Nachspülen einen "Sauvignon Blanc". Allerdings zieht sich die Liebe der Künstler zu guter Kost nicht nur durch die Tracklist. Sie behandeln inhaltlich zwar viele klassische Themen wie Rap über Rap oder sich selbst als Künstler, doch diese sind oft gespickt mit liebevollen Zeilen über Essen. Das Ganze gipfelt im Titeltrack, welcher sich gekonnt den Parallelen zwischen dem Essen und dem Rappen widmet. Nebenbei zeigt Dennis hier zudem in der Hook, dass er nicht nur ein routinierter MC ist, sondern auch eine äußerst passable Gesangsstimme besitzt.
Natürlich droht das Album aufgrund der angesprochenen Themen, ab und an eintönig zu werden. Doch bevor das passieren kann, rettet stets ein interessant umgesetzter Thementrack die Platte, wie etwa "Vom Penner zum Millionär", bei dem das lyrische Ich ein Geldschein ist. Dadurch und dank der äußerst harmonischen Zusammenarbeit schaffen Brous One & Dennis Da Menace ein rundum genießbares Menü für jeden.
(Lukas Päckert)