Ich fühl' mich so, als wäre ich der erste Mann auf dem Mond.
Und lauf' zu Fuß den gottverdammten scheiß Himalaya hoch.
Es gibt Künstler, die auf jedem einzelnen Track versuchen, eine Art überbordende Emotionalität beim Hörer auszulösen. Auch Metrickz ist einer dieser Rapper, deren Ziel genau das zu sein scheint. Doch kann er mit seiner pathetischen Art auf "Ultraviolett 3" auch überzeugen?
Auf vielen Teilen der Veröffentlichung wirkt der Ibbenbürener wie die Rapper gewordene Personifizierung von Hybris. Aussagen wie "Meine Aura ist vergleichbar mit 'nem Hurricane" oder "Opus Magnum, 'UV3' ist meine Mona Lisa" wirken ob der schieren Banalität, die einem auf dem Album größtenteils geboten wird, schlichtweg unangebracht. Wenn Metrickz gerade mal nicht von sich selbst als gottgleiche, der Konkurrenz meilenweit überlegene Gestalt rappt, dann geht es häufig um das vermeintlich schwache Geschlecht. Glaubt man seinen Worten, so liegt ihm die Frauenwelt zu Füßen und er kann frei wählen, mit welcher Dame er seine kostbare Zeit verbringen möchte. Allerdings passt sein machohaftes Gehabe nicht zu dem weinerlichen Tenor von Tracks wie "Vergiss mein nicht", auf dem er uns die Geschichte der einen großen Liebe präsentiert, über die er nicht hinwegkommt. Widersprüchlichkeiten machen Künstler oftmals besonders interessant. Wenn Metrickz von Liebe rappt, wirkt dies jedoch wie eine unfreiwillige Parodie seiner selbst. Viel zu abgedroschen klingt der Künstler in seiner Wortwahl, die zu keinem Zeitpunkt von gängigen Klischees abweicht, sodass statt großer Gefühle eher Fremdscham ausgelöst wird. Da helfen auch die hörenswerten Beats von X-Plosive, der das Album komplett produziert hat, kaum weiter.
"Ultraviolett 3" ist plakativ, flach und äußerst kitschig. Hier wird einem lediglich die substanzlose, oberflächliche Gedankenwelt eines Menschen präsentiert, der sich selbst allzu ernst nimmt. Ecken und Kanten, die von einem individuellen Charakter zeugen, sucht man hier vergebens. Wer also keine Musik von der Stange mag, sollte besser einen großen Bogen um dieses Album machen.
(Steffen Bauer)