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Interview

Tiavo

"Wenn man auf dem Dorf sitzt und gar kei­ne Ahnung hat, dann soll­te man ein­fach auch nichts sagen." – Tia­vo im Inter­view über Migra­ti­on und All­tags­ras­sis­mus sowie aktu­el­le Ent­wick­lun­gen inner­halb der deut­schen Rapszene.

Hip­Hop lebt von Geschich­ten. Man­che erzäh­len von Par­tys in Niz­za, ande­re von Gewalt in der Bronx. Die eine hat eine tol­le Moral, die ande­re hin­ter­lässt nichts als Fra­gen. In all ihrer Unter­schied­lich­keit berei­chern sie den­noch unse­re Kul­tur. Die­se Geschich­te erzählt von Saar­brü­cken, Post Mal­o­ne und Her­bert Grö­ne­mey­er. Und lie­fert gleich­zei­tig wert­vol­le Ein­bli­cke in The­men wie Migra­ti­on in Deutsch­land, All­tags­ras­sis­mus und gro­ße wie klei­ne Mei­len­stei­ne im Leben zwei­er auf­stre­ben­der Musi­ker. Ihr Mas­ter­plan? Der Fokus auf das Live­ge­schäft, uner­schöpf­li­che Ener­gie und tie­fe Lie­be zur Musik. Das erklär­te Ziel dabei lau­tet "bestän­di­ge Musik für die Ewig­keit". Vor Kur­zem nah­men sich die Genetikk-​Protegés Tia­vo Zeit für uns, sie ein wenig bes­ser ken­nen­zu­ler­nen.

MZEE​.com: Zu Beginn des Inter­views wüss­ten wir ger­ne erst mal eure wich­tigs­ten gemein­sa­men Mei­len­stei­ne bis heute.

Lucy: (über­legt) Auf jeden Fall die EP-​Releaseshow. Gene­rell die Pro­duk­ti­on von der EP. Das war das Ers­te, das wir bei­de zusam­men gemacht haben. Wir haben ewig lang dar­an gefeilt, das Ding dann raus­ge­bracht und danach unse­re Release­show in einer klei­nen Loca­ti­on in Saar­brü­cken gespielt. 200 Leu­te waren da, die Show war super­schnell aus­ver­kauft … Das war der ers­te Mei­len­stein, der das Gan­ze regio­nal ange­kur­belt hat – vor zwei Jahren.

Deon: Am 27. März 2016 … (grinst)

Lucy: Danach kam dann Cir­cus Hal­li­gal­li – als wir da aus dem Schrank gekro­chen sind. Damit hat sich dann auch mega­viel getan. Auf ein­mal haben wir gemerkt: "Oh, was pas­siert denn da?!" Gera­de Social Media-​mäßig war das für unse­re Ver­hält­nis­se damals sehr groß. Und dann gab es noch den Music Award.

Deon: Dar­auf kam dann die nächs­te Sin­gle im März 2017, "Ouzo" …

Lucy: Damit waren wir dann das ers­te Mal in der Gara­ge in Saar­brü­cken. Auf der "Fukk"-Tour von Gene­tikk als Spe­cial Guest. Und das haben wir dann noch mal wie­der­holt auf dem Splash!, drei, vier Mona­te danach. Apro­pos Splash!: noch ein Mei­len­stein. Die­ses Jahr im März kam dann das Album und jetzt unse­re ers­te rich­ti­ge Festival-​Saison die­sen Som­mer, in der wir ordent­lich unter­wegs waren.

MZEE​.com: Wie seid ihr denn eigent­lich an die­sen Schrank-​Auftritt gekom­men – war das so ein rich­ti­ges Newcomer-Ding?

Lucy: Das war immer unter­schied­lich. Manch­mal waren wel­che dabei, die ein biss­chen grö­ßer waren. Manch­mal wel­che, die klei­ner waren. Ich glaub' aber, das kam auch durch ein biss­chen Vit­amin B. Die haben ange­fragt und wir haben natür­lich sofort alles ein­ge­packt, sind da hin und haben das gemacht. Das war sehr, sehr lus­tig und hat uns in dem Moment eine ordent­li­che Sprit­ze gege­ben. Mit dem Auf­tritt gab es ja auch das Single-​Release von "Huck­le­ber­ry Finn", was der ers­te Schritt in Rich­tung Rap war. Die EP davor war schon sehr unrap­pig, was die Instru­men­tals anging.

Deon: Es war schon ziem­lich rockig.

Lucy: Deon kommt ja kom­plett aus dem Rock und hat die Instru­men­tals erst mal so gemacht, wie er das gewohnt war. Ich hab qua­si auf Rock-​Instrumentals gerappt und gesun­gen. Und "Huck­le­ber­ry Finn" war das ers­te Mal, dass wir ange­fan­gen haben, das Gan­ze in eine ande­re Rich­tung zu brin­gen und ein biss­chen rap­pi­ger zu machen. Auf dem Album haben wir das Gan­ze dann perfektioniert …

MZEE​.com: Soweit wir das mit­be­kom­men haben, geht es in Inter­views oft dar­um, wie ihr zu Gene­tikk gefun­den habt – aber weni­ger dar­um, woher ihr bei­de euch eigent­lich kennt. Könnt ihr uns kurz die Geschich­te dazu erzählen?

Lucy: Wir bei­de haben uns über Freun­de ken­nen­ge­lernt. Saar­brü­cken ist halt mega­k­lein. Zuerst hab' ich allei­ne Rap gemacht und Tia­vo daher auch in das Gan­ze mit­ge­bracht. Ich hat­te aber Bock, nicht nur Rap zu machen, son­dern mich auch mal ein biss­chen aus­zu­to­ben. Dann hab' ich Deon ken­nen­ge­lernt, wir haben recht schnell einen Song zusam­men gemacht und sehr bald fest­ge­stellt, dass wir das Gan­ze auf jeden Fall zusam­men weitermachen.

MZEE​.com: Und was war euer jewei­li­ger musi­ka­li­scher Weg vor eurer Zusammenarbeit?

Deon: Ich hab' eigent­lich einen klas­si­schen Band-​Weg hin­ter mir. Ich hab' in ver­schie­dens­ten Bands gespielt – über Punk-​Bands, Ska-​Bands, Reggae-​Bands bis hin zu Rock-​Bands. Dar­un­ter auch här­te­re Sachen. Auch das, was ich sel­ber an Musik kon­su­miert hab', war sehr Rock-​lastig. Des­we­gen kam dann mit der Tiavo-​Sache eine sehr gele­ge­ne Abwechs­lung ins Haus. Es hat direkt Spaß gemacht, mal ande­re Wege zu gehen, sei­nen Hori­zont zu erwei­tern und sich auf neue Stil­rich­tun­gen einzulassen.

Lucy: Ähn­lich wie bei mir, ich hab' aber nicht in Bands gespielt. (grinst) Mit zwölf hab' ich ange­fan­gen, zu schrei­ben. Mit 13 dann im JUZ in Hom­burg auf­ge­nom­men. Da hat­ten die ein Stu­dio, das man benut­zen durf­te. Ich hab' damals auf Free­beats gerappt – das war noch die rappers.in-Zeit, in der sich jeder ein­fach Free­beats gepickt hat. Das hab' ich echt ewig gemacht, mit 14, 15 klei­ne Auf­trit­te gespielt. Mit 16 hab' ich dann ver­sucht, mal was ande­res zu machen und ein Jahr gebraucht, den rich­ti­gen Part­ner zu fin­den, um auch was ande­res zu machen. Als ich 17 war, haben wir dann ange­fan­gen, gemein­sam Musik zu machen.

MZEE​.com: Habt ihr denn musi­ka­li­sche Vor­bil­der? Mög­li­cher­wei­se auch außer­halb der Rapszene …

Deon: Auf jeden Fall – es gibt vie­le, die ein sehr gro­ßes Vor­bild sind. Da sind Grö­ßen dabei wie Nir­va­na und ande­re aus der Grunge-​Ecke. Ich hab' halt auch super­viel Tech­ni­schen Metal gehört, das denkt man jetzt viel­leicht nicht. Es ist ein­fach so, dass ich mich in sehr kom­ple­xe Auf­bau­ten von Instru­men­tals rein­ge­stei­gert hab'. Irgend­wann war dann aber der Punkt erreicht, an dem ich gesagt hab': "Okay, viel­leicht macht es die Kom­ple­xi­tät nicht unbe­dingt aus. Viel­leicht soll­test du dei­nen Hori­zont mal ein biss­chen in ande­re Stil­rich­tun­gen erweitern."

Lucy: Dann hast du ja kom­plett dei­ne Inspi­ra­ti­on gewech­selt. Du hörst ja gar nicht mehr die Sachen von früher.

Deon: (lacht) Nee, die hab' ich ja abge­früh­stückt. Die kenn' ich alle mittlerweile …

Lucy: Du hörst ja heu­te eher die gan­zen Rap-​Sachen. Und was ich mitt­ler­wei­le hör', hab' ich frü­her auch kom­plett abge­lehnt. Mit "Gitar­ren­mu­sik" konn­test du mich kom­plett jagen. "Gitar­ren­mu­sik" ist auch immer noch so ein Wort … (lacht) Mitt­ler­wei­le hol' ich mir aber aus dem Bereich viel mehr Inspi­ra­ti­on als aus dem Rap­be­reich. Ich hab' auch gemerkt, dass es schwie­rig ist, wenn man sich vie­le Deutschrap-​Sachen anhört, die man rich­tig fei­ert. Man neigt dann schnell dazu, ähn­lich zu flowen. Gera­de am Anfang habe ich gemerkt: Du hörst jetzt bes­ser mal ande­re Sachen. Mei­ne Inspi­ra­ti­ons­quel­len sind mitt­ler­wei­le vor allem Nir­va­na, High­ly Suspect, eine mega­kras­se Band … viel, viel Rock. Und ich hab' das Herz mitt­ler­wei­le auch für ame­ri­ka­ni­sche Trap-​Sachen geöff­net. Das hab' ich lan­ge ver­wei­gert – aber mitt­ler­wei­le hör' ich die gan­ze Palet­te: A$AP Rocky, Tra­vi$ Scott, Post Malone.

MZEE​.com: Wenn sich Künst­ler gegen­sei­tig zu sehr inspi­rie­ren, gibt es manch­mal das Phä­no­men, dass sich auf ein­mal eine gan­ze Strö­mung inner­halb einer Sze­ne extrem gleich anhört. Ich hab' auch in den letz­ten Jah­ren im deut­schen Rap das Gefühl, dass es zwar vie­le Gen­res gibt, vie­les aber auch immer "glei­cher" wird …

Lucy: Ja, das ist ja aktu­ell abso­lut so. Dass vie­le Künst­ler, die vor­her eine eige­ne Far­be hat­ten, ihre Far­be jetzt gefühlt able­gen und auf einem ande­ren Zug mit­fah­ren. Man darf sich moder­ni­sie­ren und wei­ter­ent­wi­ckeln – das machen wir auch. Aber ich fin­de, man soll­te immer einen Weg fin­den, bei dem das, was man ist und was man vor­her war, nicht außer Acht gelas­sen wird. Sodass man ein Match fin­det zwi­schen dem, was man vor­her gemacht hat, und dem, was man jetzt machen möch­te. Es ist in der Tat so, dass vie­le Sachen momen­tan sehr gleich klin­gen. Wenn man sich die ein oder ande­re Play­list anhört und denkt: "Oh, krass. Das klang jetzt wie der eine Song vor­her und so wie der, der danach kommt …"

MZEE​.com: Aber von unter­schied­li­chen Künstlern.

Lucy: Ja, genau.

MZEE​.com: Ihr seid ja der ers­te gesign­te Act auf Gene­tikks Label "Out­ta This World". Ver­spürt ihr dadurch einen bestimm­ten Druck oder die Erwar­tungs­hal­tung, beson­ders erfolg­reich sein zu müssen?

Lucy: Ich den­ke, die­se Erwar­tungs­hal­tung hat man sich selbst gegen­über immer. Man will das ja unbe­dingt. Aber bei uns ist es eher so, dass vor allem ich der­je­ni­ge bin, der sagt: "Muss mehr!" Und die Jungs von Gene­tikk sind so: "Dig­ga, beru­hig dich. Es ist alles gut. Es läuft alles wun­der­bar." Wenn man sich aus­sucht, zu machen, was wir machen – also etwas Eige­nes zu fin­den und das zu eta­blie­ren –, dann ist das schwie­ri­ger als zu machen, was alle gera­de machen. Denn damit hast du es ein­fa­cher, schnell vie­le Leu­te zu über­zeu­gen. Natür­lich ist unser Weg im ers­ten Moment der schwie­ri­ge­re. Aber lang­fris­tig gese­hen hat man dann am Ende genau die Leu­te, die sagen: "Des­we­gen mag ich die, weil die ihr eige­nes Ding machen."

Deon: Wir bekom­men von unse­rem Label auch sehr vie­le Frei­hei­ten. Wir bedie­nen ja auch nicht den Genetikk-​Sound, son­dern haben eine ganz eige­ne Sound-​Welt. Des­halb las­sen uns die Jungs ein­fach unser Ding machen.

Lucy: Genau des­we­gen haben sie uns ja aber auch gesignt.

MZEE​.com: Ist es manch­mal eine beque­me­re Posi­ti­on, wenn man eine Art "Schütz­ling" ist, der bei einem erfolg­rei­chen Label unter Ver­trag steht? Oder meint ihr, dass es grund­sätz­lich eher schwe­rer ist?

Lucy: Ich den­ke, es macht uns den Weg auf jeden Fall bes­ser, dass wir da sind. Dass man trotz­dem super­viel arbei­ten und wei­ter­hin 'nen Hust­le schie­ben muss – das ist halt auch da. Und das wird auch nicht gehen. Inso­fern hat man irgend­wie auch wie­der­um eine schwie­ri­ge Posi­ti­on. Aber genau so ist es schon ziem­lich cool.

MZEE​.com: Lebt ihr denn mitt­ler­wei­le von der Musik oder macht ihr noch was nebenbei?

Deon: Wir machen bei­de noch was nebenbei.

Lucy: Ich wür­de eigent­lich noch stu­die­ren, aber mache gera­de Urlaubs­se­mes­ter nach Urlaubs­se­mes­ter. Und ich mach' noch ein klei­nes biss­chen was neben­bei. Aber die Musik bie­tet uns mitt­ler­wei­le auf jeden Fall eine finan­zi­el­le Stüt­ze, sodass wir mehr Zeit haben, Musik zu machen. Wir müs­sen nicht kom­plett ande­ren Jobs nach­ge­hen, um über­le­ben zu kön­nen. Das muss man auch am meis­ten wert­schät­zen. Ich denk' mir immer wie­der: "Ey, du hast ein­fach die Mög­lich­keit, Musik zu machen. Machst du halt neben­bei noch was ande­res …" Mein Vater ist Mau­rer, ich geh' manch­mal noch mit ihm auf der Bau­stel­le wer­keln. Das ist voll in Ord­nung, das erdet mich immer noch ein biss­chen. Es ist nicht so, dass ich den lie­ben lan­gen Tag mit was ande­rem ver­brin­ge und die Musik das Hob­by ist. Das hat sich kom­plett gedreht. Und das ist supercool.

MZEE​.com: Es ist eine gro­ße Frei­heit, Kunst zu machen und nicht die gan­ze Zeit über Geld nach­den­ken zu müssen.

Deon: Das stimmt. Den Schritt muss man aber halt auch gehen. Den hat man viel­leicht auch immer am Anfang als Künst­ler. Du musst dir zunächst alles selbst finan­zie­ren und schau­en, dass du die Sachen an den Start bekommst. Bis du erst mal den Schritt machen kannst, dass du sagst: "Das gibt mir jetzt ein Pols­ter, da kann ich mei­ne Arbeit mal 'nen Tick run­ter­fah­ren oder ganz weglassen."

Lucy: Und man muss das auch erst mal bezah­len kön­nen. Das Geld, das wir vor­her ver­dient haben, haben wir immer in das gesteckt, was wir machen. Wir haben von Anfang an auch dick auf­ge­fah­ren, live mit Band gespielt, stän­dig viel Equip­ment gekauft … Deon ruft mich dann immer an und sagt: "Wir müs­sen das und das jetzt holen!" (grinst) Ich hab' da von Tuten und Bla­sen kei­ne Ahnung. Aber das ist auch nicht schlimm – er weiß es ja.

MZEE​.com: Er darf also das Geld ausgeben …

Deon: (grinst) Wenn es um Equip­ment geht, auf jeden Fall.

Lucy: Wenn es um Equip­ment geht, dann ist Deon ver­ant­wort­lich. Man muss dazu auch bereit sein, wenn man das Gan­ze wirk­lich machen will … Ich hab' so vie­le Leu­te am Anfang ken­nen­ge­lernt, die auch Musik machen woll­ten. Und hat­te oft das Gefühl, dass der gewis­se Fun­ke, zu opfern, nicht da war. Sich gera­de in den Anfangs­zei­ten vie­le Sachen nicht zu leis­ten, son­dern alles in die Mucke zu ste­cken, damit man irgend­wann mal wohin kommt. Und genau­so wer­den wir das auch weitermachen.

MZEE​.com: Es ist ver­mut­lich gera­de wich­tig, sich auch immer wie­der zu erden. Am einen Tag ste­hen eben Tau­sen­de vor dei­ner Büh­ne. Und am nächs­ten Tag hilft man dann sei­nem Vater …

Lucy: Abso­lut. Nach dem Splash!-Auftritt zum Bei­spiel. Ich kann mich noch erin­nern: In der ach­ten Klas­se stand ich in der Schu­le mit einer Grup­pe von Jungs und Mädels und die haben vom Splash! erzählt: "Ja, es gibt das Splash!-Festival, da sind ganz vie­le Rap­per. Lasst uns da mal hin­fah­ren." Die­se Hirn­ge­spins­te in dem Alter halt. Und ich hab' gesagt: "Ich fahr' erst hin, wenn ich da spie­le." Da haben mich natür­lich alle aus­ge­lacht. Und ein paar Jah­re spä­ter mach ich's halt. Da kommst du schon nach Hau­se und denkst dir: "Boah, krass. Hast halt hef­tig gerockt gera­de, ne …" Dann stehst du ein paar Tage spä­ter wie­der auf der Bau­stel­le und weißt: Jetzt bist du halt hier. Und hier ist es auch lus­tig und cool. Das schät­zen auch die Leu­te um einen rum. Gera­de die Fami­lie, die engen Freun­de – die sehen das und sagen: "Cool, dass du immer noch der­sel­be Kerl bist, der nur ab und an mal einen Gast­auf­tritt auf dem Splash! oder Frau­en­feld spielt."

MZEE​.com: Ihr habt letz­tens einen kos­ten­lo­sen Gig bei "Rock gegen Rechts" gespielt. Ist es euch grund­sätz­lich wich­tig, euch poli­tisch zu positionieren?

Lucy: Ja, schon. Um poli­tisch sehr ins Detail zu gehen, haben wir, glau­be ich, nicht genug Zeit, um uns mit Poli­tik zu beschäf­ti­gen. Es gibt natür­lich die Din­ge, die jeder mit­be­kommt. Bei The­men wie Rechts­po­pu­lis­mus kann man schon mal den Mund auf­ma­chen und sagen: "Das ist nicht gut." Wir haben mitt­ler­wei­le die Mög­lich­keit, dass uns eini­ge Leu­te zuhö­ren und gucken, was wir sagen. Wenn man dann gera­de jun­gen Hörern auf Insta­gram ver­mit­teln kann: "Leu­te, das ist kacke, was die da machen!", und sie dann abends mit ihren Eltern am Tisch sit­zen, die viel­leicht eine ande­re Mei­nung haben, und die Kids dann auf­grund einer Insta-​Story sagen: "Nee, das ist schlecht!" – dann hat man doch was Gutes gemacht. Ich den­ke, das ist unse­re Posi­ti­on zu der Sache.

MZEE​.com: Erwar­tet ihr von ande­ren Künst­lern, dass sie das machen? Es gibt ja das The­ma der Ver­ant­wor­tung von Künst­lern den Hörern gegenüber …

Lucy: Ich den­ke, wir fin­den das gut. Aber zum einen oder ande­ren passt es auch nicht. Viel­leicht ist er sich nicht sicher, was er denkt, oder hat kei­ne Mei­nung zu poli­ti­schen The­men. Oder will sich ein­fach gar nicht mit Poli­tik aus­ein­an­der­set­zen. Dann ist das sein gutes Recht. Ist immer noch bes­ser als die fal­sche Mei­nung … (grinst)

MZEE​.com: Es gibt momen­tan Rap­per, die in die ande­re Rich­tung abdrif­ten. Was sagt ihr dazu, wenn Künst­ler ihren Sta­tus ver­wen­den, um rechts­po­pu­lis­ti­sches Gedan­ken­gut unter die Leu­te zu brin­gen? Oder bewusst dop­pel­deu­ti­ge Aus­sa­gen machen, die leicht falsch inter­pre­tiert wer­den können?

Deon: Eine Posi­ti­on aus­zu­nut­zen, ist natür­lich immer schlecht …

Lucy: Das ist all­ge­mein ein schwie­ri­ges The­ma. Da muss man teil­wei­se schon viel drü­ber reden und auch den Kon­takt zu den Per­so­nen suchen, die sowas gesagt haben. Wer weiß, was in ihren Köp­fen vor­geht – viel­leicht sind man­che Sachen auch gar nicht so oder ganz anders gemeint. Ich fin­de, man soll­te den Dia­log suchen und sie nicht direkt ableh­nen. Das macht das Gan­ze ja oft nur noch schlimmer.

Deon: Ich den­ke, als Künst­ler muss man gene­rell ein­schät­zen kön­nen, dass man die Macht hat, sowas zu machen. Man muss sehr vor­sich­tig damit umge­hen, weil man ja doch eine gro­ße Mas­se anspricht. Es ist gut, dass du als Sprach­rohr dei­ner Fans fun­gie­ren kannst, aber du musst gleich­zei­tig vor­sich­tig mit dem sein, was du machst. Man muss sich als Künst­ler des­sen bewusst sein, dass man die­se Posi­ti­on hat und dass man, wenn man wächst, einen immer stär­ke­ren Hebel hat. Und dann muss man eben rich­tig damit umge­hen. Ob man sich letzt­lich für Poli­tik ein­setzt, ist jedem selbst überlassen.

MZEE​.com: Der Punkt mit dem Dia­log ist sehr wich­tig. Anstatt jeman­den aus­zu­schlie­ßen und mit dem Fin­ger auf ihn zu zei­gen, ist es erst mal wich­tig, mit den Leu­ten zu reden. Vie­le möch­ten das lei­der auch nicht – gera­de nicht mit einem Magazin …

Lucy: Rich­tig. Wenn man gar nicht redet, schafft man auch genau das Gegen­teil. Das bewirkt dann direkt die­ses: "Schaut mal, die wol­len uns nicht!" Damit wol­len sie aber nicht nur drei, vier Rap­per nicht, son­dern noch eine Mil­li­on Kids dahin­ter … Und das ist natür­lich der fal­sche Weg, an die Sache ran­zu­ge­hen. Man weiß ja vor­her nie: Wie ist das Gan­ze gemeint? Hat der­je­ni­ge viel­leicht eine ganz ande­re Mei­nung und man hat ihn falsch ver­stan­den? Oder es war irgend­was über­spitzt oder so. Aber genau des­we­gen ist es wich­tig, dass man das Gespräch sucht und nicht direkt auf Ableh­nung geht. Ich glau­be, das ver­ste­hen auch die jun­gen Hörer teil­wei­se nicht.

MZEE​.com: Wir wis­sen, dass ihr bei­de meh­re­re Spra­chen sprecht, teil­wei­se auch im Aus­land gewohnt habt und nicht bei­de eurer jewei­li­gen Eltern­tei­le ursprüng­lich aus Deutsch­land kom­men. Auf Basis des­sen wüss­ten wir ger­ne, was ihr von der aktu­el­len poli­ti­schen Lage in Deutsch­land in Bezug auf Flüchtlings- und Migra­ti­ons­fra­gen haltet.

Lucy: Mein Vater wohnt in einem Dorf im Saar­land. Wir haben da ein Haus. Des­we­gen bekomm' ich immer wie­der einen Unter­schied zu spü­ren: Einer­seits sehe ich mein Zuhau­se in Saar­brü­cken und wie die Leu­te dort den­ken und spre­chen. Und ande­rer­seits, wie anders das 15 Kilo­me­ter wei­ter im Dorf ist. Ich hab' genau da auch sel­ber Erfah­run­gen mit Ras­sis­mus gemacht. Ich bin damals ziem­lich schnell in die Stadt ver­schwun­den – da war halt Rap und das Coo­le. Irgend­wann hab' ich gedacht: "Such doch noch mal den Anschluss zu den Men­schen im Dorf" – und hab' schnell gemerkt, dass das nicht mög­lich ist. Als die Griechenland-​Krise war, haben die Men­schen im Dorf gespot­tet: "Ah, dein Vater ist ein Sozial-​Schmarotzer!" Mein Vater hat eine Bau­fir­ma, eini­ge Hartz IV-​Empfänger leben wahr­schein­lich von den Steu­er­gel­dern mei­nes Vaters. Und dann sagen sol­che Trot­tel, dass er ein Sozial-​Schmarotzer ist, nur weil er Grie­che ist. Dann die Sache mit den Flücht­lin­gen. Du kommst da aufs Dorf und dann fra­gen sie dich: "Wie stehst'n du zu den Flücht­lin­gen?" Und dann sagst du: "Nur her damit! Am bes­ten hier­her, damit sie direkt unter deut­schen Leu­ten auf­wach­sen, das Gan­ze hier ken­nen­ler­nen und ver­ste­hen." Ja, da kamen dann manch­mal Mei­nun­gen raus … Das Schlim­me ist, dass genau die­se Leu­te größ­ten­teils kei­ne Berüh­rungs­punk­te mit Flücht­lin­gen und Aus­län­dern haben. Sie sagen Sachen wie: "Die Tür­ken gehen ja gar nicht!" Und dann sag' ich: "Du gehst doch im Neben­ort jede Woche min­des­tens ein­mal bei Memo Kebap essen." Und dann heißt es: "Ja, der Memo! Der Memo ist ja was ande­res!" Ich hab' mich dann auch immer indi­rekt belei­digt gefühlt, weil vie­le mir gesagt haben, dass sie AfD wäh­len. Und ich war so: "Wenn du mir sagst, dass du AfD wählst, dann sagst du, dass du mich irgend­wie nicht so rich­tig hier haben willst. Irgend­wie gefällt dir das nicht, dass ich dei­ne Kul­tur ent­frem­de durch mein Dasein." Und da hieß es auch immer: "Nee, bei dir ist das ja was ande­res!" – Es ist eben nichts ande­res. Im Gegen­satz zur gan­zen media­len Aus­schlach­tung fin­de ich, dass Deutsch­land die Auf­nah­me von einer Mil­li­on Men­schen ziem­lich gut hin­be­kom­men hat. Natür­lich pas­sie­ren auch mal schlech­te Sachen und natür­lich sind da auch ein paar schlech­te Leu­te drun­ter. Aber ins­ge­samt hat das doch eigent­lich ziem­lich gut funk­tio­niert. Ich ken­ne eini­ge jun­ge Flücht­lin­ge in Saar­brü­cken, auch Syrer, die schon Anschluss gefun­den haben und nach nur zwei Jah­ren die Spra­che schon super spre­chen. Leu­te, die rich­tig wil­lens sind, das zu ler­nen und hin­zu­be­kom­men. Und da den­ke ich mir dann: Wenn man auf dem Dorf sitzt und gar kei­ne Ahnung hat, dann soll­te man ein­fach auch nichts sagen.

Deon: Das ist auch ein Bil­dungs­the­ma. Es gibt Leu­te, die sich ein­fach kom­plett auf die Medi­en ver­las­sen. Die zwei, drei Medi­en für sich aus­wäh­len und sich davon berie­seln las­sen. Die­se Medi­en sind halt kom­plet­te Mei­nungs­ma­cher. Ich glau­be, auf dem Dorf ist man gene­rell im ein­ge­schweiß­ten Kreis, hat sei­ne Freun­de und alles, was außer­halb von drei­ßig Kilo­me­tern ist – oder weni­ger –, funk­tio­niert dann nicht. Man fühlt sich dann qua­si in sei­ner Wohlfühl-​Zone schlecht verstanden.

Lucy: Die Leu­te aus dem Dorf 15 Kilo­me­ter rechts von Saar­brü­cken regen sich ja schon auf, wenn Leu­te aus dem Dorf 15 Kilo­me­ter links von Saar­brü­cken dahin kom­men. Und sagen: "Was will der hier? Der ist aus Saar­lou­is!" Was sol­len die mit jeman­dem anfan­gen, der von 3 000 Kilo­me­ter Ent­fer­nung hier­her kommt … Das ist dann natür­lich eine Sache von Bil­dung, eine Sache von dem, wie das Gan­ze kom­mu­ni­ziert wird und in wel­chen Krei­sen du eigent­lich sitzt. Bei uns in Saar­brü­cken habe ich noch nie mit jeman­dem gespro­chen, der eine rech­te Mei­nung oder sowas hatte.

Deon: Ich glau­be, das ist gene­rell eine Sache, die auch ein biss­chen Zeit braucht. Wenn ich für mich spre­che: Mein Dad ist Ita­lie­ner und ist irgend­wann mit sei­nem Vater zusam­men in der 70er-​Bewegung rüber­ge­kom­men. Er hat dann hier Arbeit gefun­den und es hat gut funk­tio­niert über die Jah­re hin­weg. Ich glaub', das braucht halt alles ein biss­chen. Dem Gan­zen muss man auch ein biss­chen Zeit geben.

Lucy: Das Ding ist aber auch, dass dein Vater und mein Vater als Gast­ar­bei­ter hier rüber­ge­kom­men sind. Das war ein biss­chen was ande­res. Weil erst mal klar war: Okay, die kom­men jetzt, um zu arbei­ten – und gehen dann wie­der. Es sind natür­lich auch vie­le geblie­ben: Es leben, mei­ne ich, knapp eine Mil­li­on Ita­lie­ner in Deutsch­land und knapp 600 000 Grie­chen. Was man in Saar­brü­cken zum Bei­spiel gar nicht merkt, weil da fast kei­ne sind … Das waren aber immer noch Euro­pä­er. Und da sind vie­le, die ein frem­den­feind­li­ches Den­ken haben, glau­be ich, noch eher zufrie­den mit, wenn es sich um Euro­pä­er handelt.

Deon: Die Euro­pä­er kom­men ja aus den gan­zen Urlaubs­län­dern – da haben die Men­schen dann einen Berührungspunkt.

Lucy: Vor allem, wenn sie gebraucht wer­den, um das Land wie­der­auf­zu­bau­en. Dann mag man sie natürlich.

MZEE​.com: Die Men­schen sind es natür­lich heut­zu­ta­ge gewohnt, dass es hier auch Ita­lie­ner gibt. Aber jetzt kommt was Neu­es und dann …

Lucy: … und dann ist das schlecht. Die ande­ren sind ja in Ord­nung – jetzt. Die kennt man schon. Mei­ne Oma zum Bei­spiel ist Öster­rei­che­rin, die größ­ten­teils in Deutsch­land auf­ge­wach­sen ist. Mein Opa war Gast­ar­bei­ter und als die zusam­men­ka­men, war auch nicht jeder ein­ver­stan­den damit. Mein Vater wur­de dann in Deutsch­land gebo­ren und als er fünf war, sind sie noch mal nach Salo­ni­ki gezo­gen. Jetzt lebt mei­ne Oma auch in Grie­chen­land und man sieht: Es kann auch gut funk­tio­nie­ren. Mei­ne Mut­ter hin­ge­gen ist aus Tsche­chi­en. Mein Vater hat sie auf einer Euro­pa­rei­se ken­nen­ge­lernt. Es ist alles total mul­ti­kul­ti bei uns. Nur mer­ke ich aber auch, dass das beim öster­rei­chi­schen Teil mei­ner Fami­lie noch mal was ande­res ist. Hier in Deutsch­land hast du immer das Gefühl, dass die Leu­te mit weni­ger Bil­dung teil­wei­se ein schlech­tes Welt­bild haben. Oder es pas­siert, dass sie rechts den­ken. Mei­ne gesam­te Fami­lie in Öster­reich besteht aus Aka­de­mi­kern. Die haben alle einen Titel. Und da hat­te ich auch schon Situa­tio­nen, in denen ich mal laut gewor­den bin, wenn wir mit dem öster­rei­chi­schen Teil mei­ner Fami­lie gro­ße Fes­te hat­ten. Und mein Vater mich dann von der Stel­le ver­wie­sen hat, weil ich zu laut wur­de, da die Mei­nung nicht klar­geht. Mein Vater und ich haben lan­ge zu zweit in unse­rem Haus gelebt. Wenn dann Ver­wand­te aus Öster­reich da sit­zen und her­ab­las­send über Aus­län­der reden … Da sag' ich dann: "Ey, Leu­te. Ihr sitzt hier und habt gera­de gefüll­te Papri­ka geges­sen, die wir gemacht haben. Ihr seid beim Aus­län­der im Nest – was redet ihr denn eigent­lich?!" Das ist lei­der mein Gefühl von Öster­reich: Dass es viel­leicht sogar noch ein biss­chen schwie­ri­ger ist als bei uns.

MZEE​.com: Ich fin­de, aus all die­sen Erfah­run­gen und Erzäh­lun­gen kann man auf jeden Fall das Fazit zie­hen: Man muss in sol­chen Situa­tio­nen immer auf­ste­hen und sagen, dass das nicht geht. Egal, ob in der Stra­ßen­bahn oder zu Hau­se, egal, wer das Gegen­über ist.

Lucy: Und zwar genau aus einem Grund: Wenn man das nicht macht, wird es irgend­wann nor­mal. Dann darf man die­se Sachen auf ein­mal sagen. Und dann bewegt man sich ganz schnell in einer ganz, ganz unan­ge­neh­men Situation.

MZEE​.com: Manch­mal muss man dabei auch über sei­nen Schat­ten sprin­gen. Und manch­mal hat man auch kei­nen Nerv mehr drauf, wie­der und wie­der die glei­chen Sachen zu erklä­ren. Weil man sie schon so oft gesagt hat und es einem als logisch erscheint, dass ande­re doch die Din­ge wis­sen und genau­so sehen müs­sen wie man selbst. Ich den­ke, man darf nie davon abse­hen, etwas dage­gen zu hal­ten – egal, wie es einen nervt oder sau­er macht …

Lucy: Ja, total. Das ist abso­lut richtig.

MZEE​.com: Zum Abschluss haben wir noch eine Fra­ge abseits von Poli­tik für euch. Stellt euch mal vor, wo ihr in fünf Jah­ren am liebs­ten wärt, wenn ihr euch grö­ßen­wahn­sin­nig zwi­schen ande­re Künst­lern ein­rei­hen dürf­tet. Wo wür­det ihr euch da am liebs­ten sehen?

Lucy: In fünf Jah­ren? Weiß ich nicht. Aber in zehn Jahren …

Deon: … Herbert …

Lucy: Ja. Her­bert Grö­ne­mey­er. Die­ser Mann ist ein rich­ti­ger König. Wir machen in mei­nen Augen Musik, die man sehr gut in Sta­di­en spie­len könn­te. (grinst) Und bis dahin spie­len wir sehr, sehr ger­ne ganz viel in Clubs. Wir spie­len jetzt im Sep­tem­ber unse­re ers­te Tour und freu­en uns mega. Die Ticket­ver­käu­fe lau­fen super – gera­de für so einen klei­nen New­co­mer. Saar­brü­cken wur­de hoch­ver­legt, Köln, Mün­chen und Ham­burg zie­hen wahr­schein­lich bald nach … Wir machen halt Musik für live. Gera­de im deut­schen Rap habe ich aktu­ell oft das Gefühl, Sachen hören sich auf Plat­te gut an und sind dann live irgend­wie komisch. Ich den­ke, was unse­re Liv­e­per­for­mance angeht, haben wir die­se Rock-​Attitude: Wir spie­len und spie­len und spie­len uns den Arsch ab. Wir waren letz­tens beim Out4Fame und sind sehr früh auf­ge­tre­ten. Da war 'ne Hand­voll Leu­te, das war fast nichts. 20 Leu­te viel­leicht. Aber sie­ben haben uns danach geschrie­ben: "Ey, wie krass war denn bit­te die Ener­gie?" Weil es ein­fach wich­tig ist, dass, selbst wenn da nur 20 ste­hen, du kom­plett alles abreißt. Mit kom­plet­ter Ener­gie. Denn wenn du das Ding für dich nicht fühlst – dann kön­nen die es auch nicht füh­len. Ich seh' ande­re Rap­per, die bekann­ter sind als wir und vor viel grö­ße­ren Men­gen spie­len … Und die dann abge­fuckt sind, weil es ihnen nicht genug ist, was zurück­kommt. Das liegt aber dar­an, dass sie es nicht ver­kör­pern kön­nen. Genau des­we­gen sage ich: in zehn Jah­ren Her­bert Grö­ne­mey­er. Weil wir bestän­di­ge Musik für die Ewig­keit machen. Wol­len. Und werden.

(Flo­rence Bader und Lai­la Drewes)