Bleibe weiter rich, ich hab' den 'Fick dich'-Status!
Ursprünglich angedacht als Beilage zum kommenden Album "Y.A.L.A.", verkündeten Genetikk die Veröffentlichung der Fortsetzung ihres Durchbruchalbums "D.N.A." mit dem Namen "D.N.A. 2". Nun haben die Saarbrücker die Platte vorzeitig zum Streamen veröffentlicht, um ihrer seit Jahren wachsenden Fanbase ein Geschenk zu machen.
Mit dem erfrischenden Sound von "D.N.A." machte die Karriere des Duos einen gigantischen Sprung nach vorne und beförderte Sikk und Karuzo auf die großen Bühnen des Landes. Diesen Vibe von damals kreieren die beiden erneut auf "D.N.A. 2". Allein das Intro steigt fast identisch zum Vorgänger ein und benutzt dieselben sphärischen Klänge. Allerdings unterliegt das Album nicht einem Konzept wie vorher, sondern berichtet eher von dem sich nun veränderten Leben der Protagonisten. Dazu gehört natürlich der gewachsene Kontostand und der damit einhergehende Luxus, den man sich nun leisten kann, aber auch weiterhin die Verarbeitung alter Erlebnisse. So persönlich wie 2013 wird Karuzo dabei allerdings nicht. Es wird zwar mehr als nur oberflächlich erzählt, aber eben auch nicht die vorherige Tiefe geschaffen. Das wirkt sich jedoch nicht negativ aus – die Platte wirkt vor allem musikalisch wie der Vorgänger. Sikk hat erneut sein Können als Produzent bewiesen und seinem kongenialen Partner die richtigen Beats gebaut, die er braucht, um seine markante Stimme einsetzen zu können. Mit Olexesh, Kollegah, der einen eher schwachen Part liefert, und Genetikks eigenem Signing Tiavo bringt das Album auch durchaus passende Features mit sich. Lediglich OG Keemo ist eine Überraschung, allerdings eine äußerst willkommene.
Trotz der Anlehnung an ihr großes Album liefern Genetikk mit "D.N.A. 2" ein eigenständiges Werk, welches vor allem wegen des Sounds Erinnerungen weckt. Die Fans der früheren Stunde werden sich über diese Platte freuen dürfen, schlägt es doch in eine ähnliche Kerbe, ohne sich dabei zu sehr an seinen Vorgänger anzubiedern.
(Lennart Wenner)