Es wird wieder gedealt, hier am Hasselbach.
Endlich wird wieder Plus gemacht.
Nachdem Kopfticker Records Ende 2017 geschlossen wurde, hat Wahlberliner Plusmacher sich selbst gesignt und veröffentlicht nun über das eigene Label Goldbreuler Records ein Album. "Hustlebach" lautet der Titel des Werks – eine Hommage an den Hasselbachplatz in der Magdeburger Heimat.
Der Macher mit dem Plus lebt den "Goldbreuler Style". Der Hörer taucht ein in eine Welt voller Trainingsanzüge, Goldschmuck und dem Hustle auf der Straße – nicht zu vergessen die Geschichten rund um das verbotene Kraut. Die von The Breed produzierten Beats kommen dabei meist klassisch daher und bringen mit ihrem langsamen Kopfnickersound eine extrem lässige Attitüde in die Tracks. Soweit also nichts Neues – weder für den Plusmacher, noch für Deutschrap generell. Doch die Realness und Liebe für das, was er da tut, bringt Plusi extrem glaubwürdig rüber, sodass einem das völlig egal ist. Ob nun am "Hotboxen" mit Estikay, im "Trainingsanzug" mit Botanikker oder "Jibbits" rauchen "am Hustlebach", das ist eben Plusmacher – und "mit Plus kann man kein Minus machen". Aber auch die Einflüsse seiner Featuregäste sind deutlich zu spüren. Die Tracks mit Morlockk Dilemma, Karate Andi oder Frauenarzt und MC Bomber wirken deutlich prolliger als die fast schon poppigen Vibes wie auf "King vom Hustlebach", bei dem Teesy die Hook beisteuerte. Das sorgt trotz eintöniger Themenwahl für Abwechslung und Vielfalt.
So bleibt der Plusmacher also sich selbst und seinem "Goldbreuler Style" treu auf "Hustlebach", was offensichtlich die richtige Entscheidung ist. Mit Echtheit lässt sich immer punkten – vor allem, wenn sie so gut umgesetzt wird wie in diesem Beispiel.
(Steffen Uphoff)