Wenn es sein muss, ja.
Ja, dann blut' ich auch!
Fast genau ein Jahr nach dem letzten Teil der äußerst erfolgreichen "Ich bin X Berliner"-Trilogie und der Gründung des eigenen Labels "Stay High" veröffentlichte Ufo361 kürzlich sein Debütalbum "808". Nachdem er durch Tracks wie "Für die Gang" bereits zu einem Top-Künstler der Szene avanciert ist, will sich der Berliner mit dem neuen Release nun endgültig seinen Platz im hiesigen Rap-Olymp sichern.
"808" ist nach dem ersten Hören ein in sich stimmiges Album, auf dem vor allem die Produktionen von außerordentlicher Qualität sind. Denn obwohl die lange Liste der Produzenten verschiedene Namen wie 808 Mafia, Sonus030 oder Ronny J aufweist, ist das Soundbild äußerst kohärent. Ufo fokussiert sich nach wie vor auf Trap und vollzieht auf seinem Erstling keine Kehrtwende – und das ist gut so. "808" präsentiert einen Künstler, der sein Schaffen beherrscht und dieses ungezwungen klingen lässt. Die Beats werden mit einer erfrischenden Leichtigkeit berappt, sodass auch repetitive Teile zu keiner Sekunde langweilig erscheinen. Thematisch werden dabei zwar klassische Rap-Themen wie die Story des Selfmademan oder der Kampf gegen Neider bearbeitet, jedoch getragen von Ufos ganz eigener Art. Dass dazu viele "Ja"'s und Mumble Rap gehören, ist hier vorausgesetzt. Im Gegensatz zu den meisten seiner Kollegen ist der Wiedererkennungswert beim Berliner in jedem seiner Parts allerdings enorm hoch, weswegen auch die Musik als solches ein Unikat ist.
"808" überzeugt auf ganzer Linie. Ufo zeigt sich hier als ein hervorragender Künstler, der sich seinen neuen Stil endgültig zu eigen gemacht hat. Der Platte würden weitere Songs wie "Alpträume" sicher auch gut zu Gesicht stehen, diese fallen aber nicht unbedingt als fehlendes Element auf. Somit macht Ufo361 mit dieser Platte so ziemlich alles richtig und dürfte dadurch einige neue Fans für sich gewinnen.
(Lennart Wenner)