Ihr habt kein' Respekt! Ich kann's an eurem Tonfall erkennen.
Wenn ich 'Fickt euch' sage, ist das bloß konsequent.
Makaber gehört zu den richtig "realen" Personen der Szene. Erst als Sprüher tätig und dann mit der Crew "Mischkonsum" unterwegs, steht er inzwischen auf eigenen Beinen. Zwar hält sich der Umfang seiner Diskografie in Grenzen, aber das liegt vor allem mit daran, dass er sich für seine Alben Zeit lässt. So liegt sein Debüt "Schnauze voll" bereits fünf Jahre zurück. Doch nun lädt er endlich ein zu Album Nummer zwei, seiner ganz eigenen "Kopfparty.".
Und auf Makabers Party verhält es sich wie auf jeder anderen auch: Man trifft auf die verschiedensten Menschen, welche die unterschiedlichsten Geschichten zu erzählen haben. Nur dass auf der "Kopfparty." all diese Gäste von ein und demselben verkörpert werden. Dabei stellt sich Robin direkt zu Beginn mit "Mein HipHop" vor, bevor es dann mitten ins Getümmel geht. Dort wird sich über den anderen Teil der Szene unterhalten, allen voran darüber, wie viele heute "keinen Respekt" mehr haben. In der anderen Ecke der Feierlichkeiten führt Takt32 als einer der wenigen weiteren Gäste mit dem Protagonisten Fachgespräche über Graffiti. Während sie sich in "Chrome/schwarz" darüber austauschen, merkt man ihnen an, dass sie wissen, wovon sie reden. Den Großteil der "Kopfparty." geht es aber um Selbstreflexion. So philosophiert Makaber vom zu oft verwendeten Wort "Eigentlich" oder von "Rauschgift". Außerdem setzt er sich mit Rassismus auseinander und damit, dass jeder von uns im Grunde doch nur ein "Erdling" ist. Und während sich der Gastgeber dabei immer wortgewandt zeigt, läuft im Hintergrund ausschließlich Musik von Vecz. Mal vorantreibende, mal langsame Drums – kombiniert mit Klaviersamples oder sphärischen Synthieklängen – verbreiten die richtige Stimmung.
Hauptattraktion auf der Feier ist und bleibt aber der Inhalt, die Beats bilden eher den beständigen Rahmen dazu. Denn Makaber liefert hier ein äußerst persönliches, vielseitiges Release. Unterstrichen werden seine nachvollziehbaren Geschichten noch durch seine emotionale, druckvolle, aber ebenso zum Gesang fähige Stimme. Gründe gibt es also genug, der "Kopfparty." zumindest mal einen kurzen Besuch abzustatten.
(Lukas Päckert)