Monat für Monat bringt die deutsche Rapszene mehr Releases hervor, als ein einzelner Mensch überhaupt hören kann. Auch uns als Redaktion geht es da nicht anders. So fallen bei der Flut an Neuerscheinungen immer wieder Werke unter den Tisch, denen man liebend gern noch seine Aufmerksamkeit geschenkt hätte. Letzteres möchten wir hiermit machen und Euch genau die Platten näherbringen, die ansonsten vielleicht nicht so sehr im Fokus stehen. Kurz und knapp vorgestellt am Ende jedes Monats, sind diese Werke "Last but released".
Klapse Mane – Ein Leben auf Droge
Auf "Futschifilm" zelebrierte Kauz 2016 mit seinem Kumpel Nordin noch Sample-Boom bap vom Feinsten. Doch unter dem Pseudonym Klapse Mane weht auf seinem neuem Solo-Album ein ganz anderer Wind. Auf größtenteils selbst produzierten, düsteren Tracks rappt der Steglitzer über sein "Leben auf Droge". Depressionen, Drogenkonsum, Paranoia – Klapse Mane fährt hier seinen ganz eigenen Film und weiß stimmlich wie textlich vollauf zu überzeugen. Eine hervorragende Mischung aus Westberliner Oldschool-Flair mit modernen Einflüssen.
Sam Sillah – Kreis
"Ich hab' die Ratten gesehen auf dem Weg. Sie wollen was ab, wenn du hier was bewegst." Mit diesen Worten eröffnet Sam Sillah seine neue "Kreis"-EP – und gibt damit bereits die grobe Richtung für die darauffolgenden sieben Tracks vor. Dort spricht er nicht nur über seine Rolle in der Szene, sondern reflektiert auch bisherige Entscheidungen in seinem Leben und widmet beispielsweise seinen Eltern einen Track. Emotional, ehrlich und melodiös präsentiert sich der Rapper damit auf seinem Debüt und liefert in einigen Songs zudem Pop-Hooks ab, die im Ohr hängenbleiben.
Tropikel Ltd – Flugmodus EP
Das Berliner Trio Tropikel Ltd startet das neue Jahr mit sechs Songs, die die Liebe zelebrieren. Denn die "Flugmodus EP" handelt in seiner Gänze von Frauen und der Beziehung zu ebenjenen. Die Musik ist dabei äußerst tanzbar gestaltet und basiert auf eingängigen Melodien mit viel Autotune. Tropikel Ltd schaffen es zudem auch, Saxofon- und Gitarrensoli passend einfließen zu lassen, wodurch jeder Song seinen ganz eigenen Charme hat. Damit ist die EP eine klare Empfehlung für jeden Menschen, der Lust auf Gute-Laune-Musik hat.
(Lukas Päckert, Sven Aumiller, Lennart Wenner)