Flowen wie Roboter auf Rhythms, die ihr nicht treffen würdet.
Ihr wisst, dass ich jeden hier zur Vorspeise fressen würde.
Knapp vier Jahre ist es her, dass PA Sports & Kianush ihr Kollaboalbum "Desperadoz" veröffentlichten, auf dem letzterer sein Debüt feierte. Nun, nach mehreren erfolgreichen Solo-Releases auf beiden Seiten, erscheint der zweite Teil der Zusammenarbeit.
Auf "Desperadoz II" ist es "kalt in der Hood", man wird zum Mörder, wenn es um die Geliebte geht, und man weiß ganz genau, wer Freund und wer Feind ist. Weiterhin wird dem Rest der Szene zu wenig Maskulinität unterstellt und plötzlich wartet niemand, kommt man nach Hause. Alles verpackt in harten, bissigen Flows und Beats, die bis auf die obligatorischen Balladen stark nach vorne gehen. PA und Kianush zeigen definitiv Skills mit der abgelieferten Performance. Kreativität und Innovation sind dagegen Mangelware. Selbst Tracks wie "Alles gegeben", die zwar auf dem Album selbst herausstechen, haben letztlich kaum Wiedererkennungswert. Besonders fragwürdig wird es, wenn man sich, wie in eben genanntem Beispiel, noch im Track vorher beschwert, Afrotrap und Autotune seien zu gehypt. Nur um dann genau diesen Sound zu nutzen. Schade ist auch, dass das Vorgängeralbum "Desperadoz" noch ein paar starke Beats aufwies, "Desperadoz II" an dieser Stelle aber ebenfalls nicht punkten kann. Zudem ist auffällig, dass auf Features komplett verzichtet wurde. Dabei hätte der ein oder andere Gast-Part vielleicht für ein wenig Auflockerung gesorgt.
"Desperadoz II" ist wie so viele Fortsetzungen. Man versucht das zu machen, was beim ersten Mal scheinbar funktioniert hat. Allerdings sind Alben, EPs und Mixtapes Momentaufnahmen, die man ein zweites mal einfach nicht erzwingen kann.
(Steffen Uphoff)