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Kritik

Cr7z – Ult7ma

"Mein ver­sa­ti­le Style hat so vie­le Kan­ten und Ecken. Plus so hete­ro, ich wedel' mir nur ein' von der Pal­me auf Les­ben." – Hier fin­det Ihr ab sofort die Kri­tik zum aktu­el­len Release von Cr7z, "Ult7ma", aus den Rei­hen der MZEE​.com Redaktion.

Mein ver­sa­ti­le Style hat so vie­le Kan­ten und Ecken.
Plus so hete­ro, ich wedel' mir nur ein' von der Pal­me auf Lesben.

Mit "Ult7ma" ver­öf­fent­lich­te Cr7z kürz­lich sein nun­mehr drit­tes Solo­al­bum. Neben der Kom­bi­na­ti­on aus ver­sier­ter Rap­t­ech­nik und atmosphärisch-​oldschooligen Beats schätz­ten die Fans des ehe­ma­li­gen 58Muzik-​Signings vor allem die text­li­chen Inhal­te an sei­ner Musik. Doch auf dem neu­en Release offen­ba­ren sich für jeden die­ser Teil­be­rei­che eini­ge Veränderungen.

Wäh­rend die vie­len gesun­ge­nen Hooks und teils recht pop­pi­gen Beats, die es erst­mals auf einem Cr7z-Release zu hören gibt, lang­jäh­ri­gen Fans wohl bit­ter auf­sto­ßen wer­den, ist das größ­te Man­ko des Albums ein ganz ande­res: die unan­ge­nehm wider­sprüch­li­che Per­sön­lich­keit des Prot­ago­nis­ten. Gewiss, zumeist prä­sen­tiert sich der Rosen­hei­mer als empa­thi­sche und reflek­tier­te Per­son, die Lie­be vor Gewalt setzt, wie man es von ihr gewohnt ist. Das steht jedoch in star­kem Kon­trast zu Text­stel­len wie "Rap­per ham Gemein­sam­keit mit mei­ner Klei­nen – und zwar Gag­ball in der Fres­se" auf "Wir blei­ben hier" oder einer ähn­lich frag­wür­di­gen Zei­le, die sich auf "Gebrann­tes Kind" wie­der­fin­det. In dem bevor­mun­den­den Storytelling-​Track über Untreue und Tren­nung heißt es in Bezug auf eine Ex-​Freundin: "Hat per SMS Schluss gemacht und sie sagt danach, ich hätt' sie fort­ge­sto­ßen? Dafür gehört sie vor 'nen Ford gesto­ßen." Dabei ist es mit­un­ter schwer fest­zu­stel­len, wann Cr7z aus der Sicht einer fik­ti­ven Rol­le inner­halb einer Geschich­te rappt und wann es sich um Aus­sa­gen han­delt, die auf sei­nen per­sön­li­chen Vor­stel­lun­gen fußen. Zwi­schen den durch­dach­ten, mora­li­sie­rend anmu­ten­den Inhal­ten, die es hier sonst zu hören gibt, wir­ken sol­che Text­pas­sa­gen umso bedenk­li­cher. Unab­hän­gig davon bekommt man auf die­ser Ver­öf­fent­li­chung jedoch auch vie­le Zei­len gebo­ten, die einen im posi­ti­ven Sin­ne zum Nach­den­ken anregen.

Bei "Ult7ma" han­delt es sich um ein über­durch­schnitt­lich gut gerapp­tes Album, das mit einer durch­wach­se­nen Beat­aus­wahl auf­war­tet und den Hörer mit schwer ein­zu­ord­nen­den text­li­chen Inhal­ten for­dert. Bleibt zu hof­fen, dass Cr7z sich in Zukunft weni­ger unmiss­ver­ständ­lich aus­drückt, sodass man sei­ne Wer­ke guten Gewis­sens hören und genie­ßen kann.

(Stef­fen Bauer)