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Kritik

Escape, kkoma & Makant – Doppel K Crew

"Kkor­pus Delikkti schreibt die Lines aufm Scheiß­haus!" – Hier fin­det Ihr ab so­fort die Kri­tik zum aktu­el­len Release von Escape, kko­ma & Makant, "Dop­pel K Crew", aus den Rei­hen der MZEE​.com Redaktion.

Kkor­pus Delikkti schreibt die Lines aufm Scheißhaus!

Geheim­tipps aus dem tiefs­ten Unter­grund sind eine gute Sache. Sie ver­hei­ßen will­kom­me­ne Abwechs­lung zum Deutschrap-​Tagesgeschehen, das man als HipHop-​Fan oft genug satt hat. Genau durch einen sol­chen Hin­weis lan­de­te auch die neue Plat­te aus dem Hau­se Kkor­pus Delikkti in mei­ner Play­list. Doch um sich dort zu behaup­ten, müs­sen die MCs mehr auf­wei­sen kön­nen als nur einen Underdog-Status.

Die Rap­per Escapekko­ma Makant hal­ten es auf "Dop­pel K Crew" äußerst klas­sisch: Es wird ein­fach dre­ckig drauf­los­ge­spit­tet. Hier ist Rap noch Com­pe­ti­ti­on. Und das heißt in die­sem Fall, dass die drei Prot­ago­nis­ten haupt­säch­lich mit einer Viel­zahl gewitz­ter Pun­ch­li­nes auf­trump­fen und ver­su­chen, sich gegen­sei­tig mit ihren Reim­ket­ten zu über­tref­fen. Pas­send zu die­sem spar­ta­ni­schen Ansatz kom­men auch die Beats ohne vie­le Gim­micks aus. Die Instru­men­tals von kko­ma und wei­te­ren Pro­du­zen­ten wie Lord K haben einen gewis­sen Oldschool-​Charme. Gedie­ge­ne Jazz-​Samples und der­be Drums stel­len dabei die Mix­tur dar, aus der unaus­weich­lich Kopf­ni­cken resul­tie­ren muss. In Ver­bin­dung mit den ver­sier­ten Parts der Leip­zi­ger sowie eini­gen stim­mi­gen Cuts von Lukutz ent­ste­hen dadurch hand­werk­lich lupen­rei­ne Rap­songs. Aller­dings bleibt die Her­an­ge­hens­wei­se bei nahe­zu jedem Track die­sel­be. Dadurch ähneln sich die ein­zel­nen Lie­der zu sehr und wer­den so belie­big. Zusätz­lich fal­len bei genaue­rem Hin­hö­ren Schwä­chen der Rap­per auf. Bei den straight geflow­ten Lyrics gehö­ren Zweck­rei­me fest zum Kon­struk­ti­ons­prin­zip. So kann in man­chen Momen­ten das ein oder ande­re Kopf­ni­cken schnell in Kopf­schüt­teln umschlagen.

Durch der­ar­ti­ge Schnit­zer ver­kommt das neue Album von Escape, kko­ma & Makant stel­len­wei­se zu ange­neh­mer Hin­ter­grund­be­schal­lung. Letzt­lich aber sind die unsau­be­ren Stel­len genau­so ein Teil von "Dop­pel K Crew" wie die dopen Raps und Beats. Das Keinen-​Fick-​Geben gehört eben zum Untergrund-​Gefühl dazu.

(Flo­ri­an Peking)