Das Leben ist ein scheiß Spiel mit einer geilen Grafik.
Denn man kann nicht bestimmen, wie der Schwierigkeitsgrad ist.
"Wollte kein 'sicher', wollte kein 'leicht'" – mit dieser Zeile auf dem Titeltrack seines neuesten Albums beschreibt Maxat die zuvor getroffenen Karriere-Entscheidungen. Das ehemalige "Optik Russia"-Mitglied schlug einen recht steinigen Weg ein, hätte er auch einfach "mal öfters bei Labels klopfen" können. Dennoch blieb er in den letzten Jahren lieber independent. So entstand auch seine jetzige Veröffentlichung größtenteils in Eigenregie.
Genau davon lebt "Zu Fuß" auch: vom Herzblut und der Energie eines Musikers, der seinen Erfolg nicht auf dem Rücken anderer gründen will. "Graben" beschreibt den harten Weg, den schon sein Vater im Schichtbetrieb einschlug – und auch Maxat will sich die Lorbeeren lieber selbst verdienen, statt sich für irgendein Label zu verbiegen. Genau das müsste er seiner Meinung nach tun, um sich dem Mainstream anzubiedern. Zu melancholisch, ehrlich und traurig ist seine Musik sonst nämlich für das alltägliche Radioprogramm. Deshalb handeln seine Geschichten vom "Sinn des Lebens" und dem "Stvtus Quo" nicht nur von der tiefen Liebe zu den engsten Vertrauten, sondern auch von den Schattenseiten seiner Einstellungen: Dem ewigen Dasein abseits des großen Erfolgs und dem Malochen für die Erfüllung aller Wünsche. Der Paderborner bringt diese Gefühle kraftvoll und hungrig rüber, man kauft ihm die kritische Haltung gegenüber der Szene komplett ab. Und genau mit dieser Attitüde weiß er auch zu überzeugen.
"Zu Fuß" zeigt die vielen Facetten eines Künstlers, der für seine Träume kämpft und ehrliche Musik dem stupiden Verfolgen etwaiger Trends vorzieht. Dieses Konzept ist ziemlich stimmig: Auf der Wanderung durch das Innenleben Maxats bleiben genug Eindrücke hängen, sodass sich der beschwerliche Marsch auch für den Hörer abschließend lohnt.
(Sven Aumiller)