Brrrrrrra!
Capital Bra machte in der Vergangenheit auf verschiedenste Art und Weise auf sich aufmerksam. 2014 als "bester Newcomer" der Battleveranstaltung "Rap am Mittwoch", Gastbeiträge auf Alben wie "High & Hungrig" aus dem Hause 187 und nicht zuletzt durch seine eigenen Releases. Nach den Charterfolgen seiner beiden Alben "Kuku Bra" und "Makarov Komplex" legt Capital nun mit einem weiteren nach.
Mit dem Album "Blyat" präsentiert Capital Bra ein Werk, von dem man durchaus behaupten kann, dass es nahtlos an seinen Vorgänger anschließt. Es finden sich, genau wie auf "Makarov Komplex", Tracks mit treibendem, traplastigem Sound und schnell geflowtem Gangsterrap. Diesem direkten Anschluss kann man zwar kritisch gegenüberstehen, da Skeptiker sagen dürften, der junge Berliner wiederhole sich, allerdings machen die Ohrwurm-Hooks, die charakteristischen Wortwiederholungen und die drückenden Beats wirklich Spaß. So auch der afrotrappige Autotunesong "Olé Olé" mit RAF Camora und Joshi Mizu, der so eingängig ist, dass er einen vergessen lässt, wie übersättigt die deutsche Rapszene momentan von ebendiesem Sound ist. Auch die Liste der übrigen Featuregäste spricht für sich: Größen wie Sido, Olexesh und Gzuz steuern zusätzliche Akzente bei, die "Blyat" dann doch eine eigene Note verleihen. Leicht enttäuschend ist die Tatsache, dass die stärksten Tracks des Albums schon vorab mit Video veröffentlicht wurden und somit nicht mehr als Überraschungshit auf dem Langspieler selbst in Frage kommen. Die unveröffentlichten Songs auf "Blyat" wirken im Gegensatz zu den Singles teils leider wie Lückenfüller und man erwischt sich dabei, einzelne Songs wiederholt zu skippen.
Über Capital Bras neuestes Werk lässt sich also sagen, dass die Erwartungen zwar nicht über-, aber auch nicht untertroffen wurden. Es ist ein solides Album, jedoch kann man erahnen, dass "Blyat" in Zukunft nicht unbedingt als Klassiker gelten wird.
(Steffen Uphoff)