Wir schaffen mehr gemeinsam.
"BlackSuperManGang", "Brüder schaffen mehr gemeinsam", "Brüder, Schwestern – mehr Gemeinschaft" – BSMG lässt sich vielfältig deuten, doch dabei ist die Kernaussage, die Megaloh, Musa und Ghanaian Stallion treffen wollen, doch eigentlich ganz simpel: "Wir schaffen mehr gemeinsam." Eine Aussage, die sich wie ein roter Faden, durch "Platz an der Sonne" zieht.
Auf den ersten Blick ist der Tonträger ein grundsolides Rap-Album. Die Produktionen sind unheimlich stimmig, zeitgenössisch und mit afrikanischen Vibes versehen, die deutlich machen, wie vielfältig allein die musische Kultur dieses Kontinents sein kann. Hinzu kommen Megaloh und Musa, welche Ghanaian Stallions Klangteppich bestmöglich ausnutzen und sich sowohl technisch versiert als auch abwechslungsreich zu präsentieren wissen. So weit, so gut – doch es ist erst der zweite Blick, der das wahre Potenzial von "Platz an der Sonne" offenbart. Denn das Machwerk der "BlackSuperManGang" ist Rap in seiner puristischsten Form – ein Protest, ein politisches Statement und eine Stimme für eine Kultur, die in der Neuzeit immer wieder ins Abseits gerückt wurde. "Platz an der Sonne" ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle und beinhaltet von guter Laune über Abscheu gegenüber Diskriminierung bis hin zu Fernweh nach einer weit entfernten Heimat so ziemlich alles, was man sich auf emotionaler Ebene wünschen würde.
Was auf den ersten Blick ein absolut rundes Stück Musik ist, das schlicht und ergreifend Spaß macht, stellt sich auf den zweiten Blick als die wohl interessanteste und ehrlichste Stunde "Geschichtsunterricht" heraus, die ich je hatte. Einfach, weil mitreißende Geschichten erzählt sowie echte Gefühle offenbart werden und sich für eine Kultur gemeinsam stark gemacht wird.
(Lukas Maier)