Ein, zwei Hater überlebe ich schon.
Der Rest von euch kriegt Redeverbot.
Die Suche nach neuer Musik findet oftmals auf einem schmalen Grat zwischen beeindruckendem Fund und absoluter Zeitverschwendung statt. Und so ist es auch mit Dwayne. Zuvor noch nie etwas von ihm gehört, kommt er jetzt mit seinem Tape "Noir" aus dem Nichts. Da stellt sich die Frage, ob der aus Berlin stammende Rapper einen bleibenden Eindruck hinterlassen kann.
"Noir" fängt mit einem Brett von Beat an – nur war es das dann auch schon wieder. Songs wie "1312" oder "Mein Block" können immerhin noch bedingt überzeugen. Dwayne trägt dabei seine Zeilen sehr eintönig vor, ohne großen Wert auf Technik zu legen. Müsste er auch nicht, wenn er anders beeindrucken könnte. Nur ist das leider auch nicht der Fall. Wenn er Zeilen wie "Mein System: einfach leben und bis zum Ende meiner Tage niemals Pleite gehen" droppt, will man ihm gut gemeint raten, dass er sich lieber zügig auf das Wesentliche konzentrieren sollte – und das ist in diesem Fall nicht das Rappen. Etwas Positives hat "Noir" dann aber doch, denn die Beats können sich definitiv hören lassen. Vor allem Stradeus, der für den größten Teil der Instrumentals verantwortlich ist, zeigt, dass er sein Handwerk beherrscht. Dwayne selbst stolpert dagegen durch die Beats, erzählt – wie sollte es anders sein – Geschichten von Damen, Haze und Partys. Damit versucht er, einem Trend zu folgen, den andere jedoch schon längst in die Champions League geführt haben.
Es ist mehr als schade, dass Dwayne mit den teils sehr guten Beats nicht umzugehen weiß, diese gar verschwendet. Mit "Noir" gelingt ihm weder der große Wurf noch die Innovation, um damit Aufmerksamkeit zu erregen. Stattdessen ist es der Produzent Stradeus, der auf "Noir" definitiv zu überzeugen weiß.
(Fabrizio Perri)