Kategorien
Adventskalender

Adventskalender: Türchen #21 Volker Gebhardt & Farhot

Wir prä­sen­tie­ren: der MZEE​.com Jah­res­rück­blick in Form eines Advents­ka­len­ders. 49 Per­sön­lich­kei­ten der deut­schen Rap­sze­ne beant­wor­ten fünf Fra­gen zum ver­gan­ge­nen Jahr. Die­ses Mal: Vol­ker Geb­hardt & Farhot.

Wie­der neigt sich ein lan­ges und ereig­nis­rei­ches Jahr – auch für deut­schen Rap – dem Ende ent­ge­gen. Um die­ses gebüh­rend abzu­schlie­ßen, prä­sen­tie­ren wir Euch unse­ren MZEE​.com Jah­res­rück­blick in Form eines Advents­ka­len­ders. Zwi­schen dem 1. Dezem­ber und Hei­lig­abend war­ten somit 24 Tür­chen auf Euch, hin­ter denen sich ins­ge­samt knapp 50 Inter­views ver­ste­cken: Neben Rap­pern und Pro­du­zen­ten las­sen auch Jour­na­lis­ten und Ver­an­stal­ter bei uns das ver­gan­ge­ne Jahr Revue pas­sie­ren, indem sie auf fünf Fra­gen zum Jah­res­en­de Rede und Ant­wort ste­hen. Dar­aus ergibt sich ein bun­tes Mosa­ik, das Euch die High­lights aus 2016 noch ein­mal aus unter­schied­li­chen Per­spek­ti­ven erle­ben lässt. Wir wün­schen Euch viel Spaß beim Lesen, eine schö­ne Weih­nachts­zeit und ein fro­hes Fest mit Euren Liebsten!

Eure MZEE​.com Redaktion

 

volker-gebhardt-peter-fonty-albertz_fotor

Vol­ker Geb­hardt (Sound Engineer)

MZEE​.com: Ob alte Hasen oder New­co­mer: Was prägt ein Jahr mehr als neue Releases? Des­halb wüss­ten wir zu Beginn ger­ne dei­ne per­sön­li­che Top 3 der 2016 erschie­ne­nen Deutschrap-Platten.

Vol­ker Geb­hardt: Top 3 ist in die­sem Jahr eigent­lich zu eng gefasst, da wir ein extrem star­kes und facet­ten­rei­ches Deutschrap-​Jahr hat­ten. Die Top 3 für mich per­sön­lich in loser Rei­hen­fol­ge, da jedes die­ser Releases auf sei­ne Wei­se Deutschrap die­ses Jahr musi­ka­lisch einen Schritt wei­ter­ge­bracht hat: "Pal­men aus Plas­tik" von Bonez MC & RAF Camo­ra, Shin­dys "Dreams" und Flers "Vibe".

MZEE​.com: Wer­den wir ein wenig klein­tei­li­ger, von Alben hin zu Tracks: Wer hat die­ses Jahr die bes­te Line in einem deut­schen Rap­song gebracht und wel­che war das?

Vol­ker Geb­hardt: Das ist eine Fra­ge, die ande­re mit Sicher­heit bes­ser beant­wor­ten kön­nen. Ich höre die meis­ten Alben, falls ich sie nicht sel­ber auf dem Tisch habe, mehr als Gesamt­werk. Und da gehen Fee­ling, Sound­äs­the­tik und Inno­va­ti­on mehr in mei­ne per­sön­li­che Wer­tung mit ein.

MZEE​.com: Kom­men wir zu dem, was vor einem Jahr noch nicht abseh­bar war: Was hat dich in Bezug auf deut­schen Rap im ver­gan­ge­nen Jahr so rich­tig posi­tiv überrascht?

Vol­ker Geb­hardt: Was mich per­sön­lich für Deutschrap die­ses Jahr gefreut hat, war, dass sich aktu­ell vie­le ver­schie­de­ne Sti­le aus­prä­gen und auch Akzep­tanz fin­den. Somit ist für jeden etwas dabei. Pro­du­zen­ten und Musik­schaf­fen­de sind sehr krea­tiv und es macht Spaß, an Newcomer-​Releases zu arbei­ten, da dort viel Inno­va­ti­ves zu hören ist.

MZEE​.com: Und im Gegen­teil: Was war in die­sem Deutschrap-​Jahr so rich­tig unnö­tig? Warum?

Vol­ker Geb­hardt: Wenn wir diver­se Aus­rut­scher nicht hät­ten, hät­ten wir ja nichts, wor­über wir dis­ku­tie­ren oder schmun­zeln können.

MZEE​.com: Zu guter Letzt darfst du hier noch heim­lich, still und lei­se jeman­den aus­zeich­nen: Wel­che Per­sön­lich­keit der deut­schen Rap­sze­ne – ganz gleich, ob Rap­per, Pro­du­zent, Mana­ger oder Jour­na­list – hat in die­sem Jahr beson­ders durch eine Leis­tung geglänzt oder konn­te her­vor­ste­chen? Womit und warum?

Vol­ker Geb­hardt: Dar­auf kann ich nur eine per­sön­li­che Ant­wort geben und muss in ver­schie­de­ne Kate­go­rien unter­tei­len. Als Rap­per ist Shin­dy zu nen­nen, da er es ver­stan­den hat, die Pro­dukt­ent­wick­lung eines Albums mit sei­ner Akri­bie und Detail­ver­ses­sen­heit auf ein neu­es Level zu heben. Das Ver­trau­en in die Fähig­kei­ten des von ihm zusam­men­ge­stell­ten "Dreams Teams" fin­de ich exem­pla­risch – dar­an könn­ten sich eini­ge ein Bei­spiel neh­men. Labels sind immer ein sehr unter­schätz­ter, aber auch sehr wich­ti­ger Aspekt. Denn in die­sem Bereich agie­ren Leu­te, die es erst ermög­li­chen, dass wir in Deutsch­land eine so gro­ße Band­brei­te haben. D-​Bo mit Wolf­pack oder Gan-​G mit Major Movez sind sol­che Per­so­nen, die durch viel per­sön­li­chen Ein­satz gute New­co­mer signen und ihnen eine Platt­form bie­ten. Das ist auch mal eine Erwäh­nung wert, damit für die­se Arbeit mehr Wert­schät­zung entsteht.

 

Farhot Shooting, Foto: Eric Anders, Hamburg, www.ericanders.de,

Farhot

MZEE​.com: Ob alte Hasen oder New­co­mer: Was prägt ein Jahr mehr als neue Releases? Des­halb wüss­ten wir zu Beginn ger­ne dei­ne per­sön­li­che Top 3 der 2016 erschie­ne­nen Deutschrap-Platten.

Farhot: "Toxic" von Hai­y­ti & Kitsch­Krieg, Kalims "Ody­see 579" und Hany­bals "Haram­stu­fe Rot".

MZEE​.com: Wer­den wir ein wenig klein­tei­li­ger, von Alben hin zu Tracks: Wer hat die­ses Jahr die bes­te Line in einem deut­schen Rap­song gebracht und wel­che war das?

Farhot: "Schmeiß dir 'ne Pil­le, tanz im Kreis wie Maru­sha. Ein Schuss in dein' Kopf und du machst einen Moon­walk.“ – so, wie Haft das auf "Zwei Rolys pro Arm" rappt, kommt es sehr cool!

MZEE​.com: Kom­men wir zu dem, was vor einem Jahr noch nicht abseh­bar war: Was hat dich in Bezug auf deut­schen Rap im ver­gan­ge­nen Jahr so rich­tig posi­tiv überrascht?

Farhot: Trett­mann, den hat­te ich so nicht auf dem Schirm. Die bei­den letz­ten Lie­der von Shin­dy, "State­ments" und "Dreams", sind auch sehr gut.

MZEE​.com: Und im Gegen­teil: Was war in die­sem Deutschrap-​Jahr so rich­tig unnö­tig? Warum?

Farhot: Kei­ne Ahnung, ich blen­de sowas aus.

MZEE​.com: Zu guter Letzt darfst du hier noch heim­lich, still und lei­se jeman­den aus­zeich­nen: Wel­che Per­sön­lich­keit der deut­schen Rap­sze­ne – ganz gleich, ob Rap­per, Pro­du­zent, Mana­ger oder Jour­na­list – hat in die­sem Jahr beson­ders durch eine Leis­tung geglänzt oder konn­te her­vor­ste­chen? Womit und warum? 

Farhot: Fuchy natür­lich! Checkt ein­fach sei­ne Videos.

(Flo­rence Bader & Lai­la Drewes)
(Fotos von Peter "Fon­ty" Albertz (Vol­ker Geb­hardt) und Eric Anders (Farhot))
(Gra­fik von Dani­el Fersch)