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Kritik

Manuellsen – Gangland

"Ich sag': 'Blut macht nicht Fami­lie', ich sag': 'Loya­li­tät macht.'" – Hier fin­det Ihr ab sofort die Kri­tik zu Manu­ell­sens aktu­el­lem Release "Gang­land" aus den Rei­hen der MZEE​.com Redaktion.

Ich sag': 'Blut macht nicht Fami­lie', ich sag': 'Loya­li­tät macht.'

Manu­ell­sens ers­tes Album liegt unglaub­li­che elf Jah­re zurück. Eine Zeit­span­ne, die ich selbst über­haupt nicht so im Blick hat­te: Für mich war der Mül­hei­mer schon immer einer der Kan­di­da­ten, denen man den gro­ßen Durch­bruch beim nächs­ten Album ver­sprach. Ein wenig noch an den Fein­hei­ten fei­len und dann ab in den Main­stream, um die gro­ßen Mas­sen zu begeis­tern. Das nöti­ge Talent hat der Pott-​Rapper schließ­lich. Und so zogen die Jah­re ins "Gang­land"…

Mitt­ler­wei­le ist Manu­ell­sen bei Album Num­mer sie­ben ange­kom­men, der deutsch­land­wei­te Ruhm blieb ihm lei­der bis­her ver­wehrt. Wer das neu­es­te Release des "König im Schatten"-Gründers hört, wird schnell mer­ken: Auch die­ses Jahr wird sich das ver­mut­lich nicht ändern. Eigent­lich kann Manu­ell­sen ja fast alles – sin­gen, rap­pen, per­for­men –, doch fehlt es auch auf "Gang­land" wie­der an einem: dem rich­ti­gen Schliff. Stim­mig ist näm­lich lei­der kei­ne ein­zi­ge der acht­zehn Anspiel­sta­tio­nen. Mal passt die souli­ge Gesangs­stim­me über­haupt nicht zum har­ten Straßenrap-​Beat, mal ist die Hook über­haupt nicht the­ma­tisch auf den rest­li­chen Track abge­stimmt. Ins­ge­samt kann sich der Mül­hei­mer nicht so recht ent­schei­den, ob er lie­ber über die Loya­li­tät zu sei­nem bes­ten Freund rap­pen soll oder doch Sna­ga und Pillath ins Boot holen will, um deut­schem Rap den Mit­tel­fin­ger zu zei­gen. Ein roter Faden wird hier lei­der ver­ge­bens gesucht – und das "lei­der" muss hier betont wer­den, denn zu behaup­ten, Manu­ell­sen sei ein schlech­ter Rap­per, wäre eine dreis­te Lüge. Auf Tracks wie "Money" oder "Bereit zu ster­ben" mit Zuna beweist er nicht nur sein tech­ni­sches Kön­nen, son­dern auch Flow-​Variabilität und eine rot­zi­ge Atti­tü­de. Eigent­lich die per­fek­te Basis für ein grund­so­li­des Album. Eine Basis, die auf "Gang­land" aller­dings nicht aus­ge­baut wird.

So sehr das sieb­te Album vom Pott-​Rapper in die rich­ti­ge Rich­tung gehen könn­te, will der Fun­ke auch die­ses Mal nicht über­sprin­gen. Das "Gang­land" mutiert schnell vom Para­dies zur Ein­öde, bei der vie­le Klei­nig­kei­ten so gar nicht in die Land­schaft pas­sen wol­len. Scha­de drum, da man von Manu­ell­sen doch durch­aus mehr erwar­ten könnte.

(Sven Aum­il­ler)

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