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Kritik

Beginner – Advanced Chemistry

"Irgend­wie fühl' ich mich so leer. Ich seh­ne mich nach 'nem 'Oh yeah!'" – Hier fin­det Ihr ab so­fort die Kri­tik zum ak­tu­el­len Release von den Beg­in­nern, "Advan­ced Che­mis­try", aus den Rei­hen der MZEE​.com Redaktion.

Irgend­wie fühl' ich mich so leer.
Ich seh­ne mich nach 'nem 'Oh yeah!'

Da war es nun: das neue Beg­in­ner-Album. Sehn­lichst erwar­tet von ein­ge­fleisch­ten Deutschrap-​Fans. "Advan­ced Che­mis­try" heißt es – benannt nach der legen­dä­ren Rap­crew, die hier bei MZEE – damals noch Label statt Maga­zin – ihre ers­ten Plat­ten ver­öf­fent­lich­te. Es scheint, als wäre mit die­ser Hom­mage des Ham­bur­ger Tri­os an ihre Vor­bil­der der Oldschool-​Throwback per­fekt. Ich selbst aber habe die Hoch­pha­se der Beg­in­ner nicht aktiv mit­ver­folgt. Mir fehlt der sen­ti­men­ta­le Blick zurück zu "Bam­bu­le" und Co. Doch ein anstän­di­ger Long­play­er soll­te ohne­hin auch ohne Selbst­re­fe­ren­zen und das Wie­der­käu­en der eige­nen Lor­bee­ren funk­tio­nie­ren. Fern­ab von Oldschool-​Drang und nost­al­gi­scher Ver­klä­rung fra­ge ich mich also: Ist "Advan­ced Che­mis­try" eine gute Platte?

Die Selbst­be­zü­ge konn­ten die Beg­in­ner schon mal nicht weg­las­sen. Müs­sen sie auch nicht – immer­hin wer­den Unwis­sen­de wie ich so über ihre ein­drucks­vol­le Kar­rie­re auf­ge­klärt. Beim Comeback-​Hit "Ahn­ma" macht das, vor allem dank der rau­en Power eines Gzuz und dem ful­mi­nan­ten Beat, noch durch­aus Spaß. Doch bereits auf "Es war ein­mal …" set­zen Ermü­dungs­er­schei­nun­gen ein, die fast über die kom­plet­te Lauf­zeit nicht mehr so recht ver­schwin­den wol­len. Denn ohne das mit Promi-​Gastauftritten bela­de­ne Musik­vi­deo sinkt der Unterhaltungs- und vor allem Wie­der­hör­wert des Songs immens. Zwi­schen unspan­nen­den Anek­do­ten und noch unspan­nen­de­ren Rei­men plät­schern die Parts von Eizi Eiz und Den­yo bes­ten­falls vor sich hin. Und das ist sym­pto­ma­tisch für "Advan­ced Che­mis­try". Denn was hier und da den Gesamt­ein­druck bes­sert, sind ent­we­der die durch­aus run­den Hooks von Eiß­feldt, die meist wun­der­bar durch­pro­du­zier­ten, bret­tern­den Beats oder eben ein­zig die Fea­tures. Die Stro­phen nut­zen die Ham­bur­ger jedoch zumeist für bie­de­re Representer-​Reimereien sowie Wort­wit­ze auf dem Niveau einer feucht-​fröhlichen Stammtischrunde.

Wenn sich die Beg­in­ner dann an einer grö­ße­ren Bot­schaft ver­su­chen als dem Rap über Rap und sich selbst, endet dies in der wenig inspi­rier­ten und erschre­ckend resi­gnie­ren­den Kul­tur­kri­tik "Spam". Oder auch in "Kater", einem ein­schlä­fern­den Abge­sang auf den "Tag danach". Dann doch lie­ber "Rap & fet­te Bäs­se" mit reich­lich Bumm Bumm und Mit­gröl­tex­ten. Viel Aus­sa­ge­kraft hat die­se Beg­in­ner-Plat­te daher nicht. Der Wer­de­gang nimmt sei­nen Lauf und die Füch­se aus Ham­burg haben irgend­wo auf dem Weg ihren Jagd­trieb verloren.

(Flo­ri­an Peking)

Übri­gens: Eine ganz ande­re Sicht­wei­se auf das Beginner-​Album von MZEE Grün­der Ralf Kott­hoff könnt Ihr hier nachlesen.

 

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