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Kritik

T9 – R.I.F.F.A.

"Wen siehst du flie­gen auf Tor­ky Torks Mons­ter­bret­tern? Nur im Spie­gel­bild zeich­net sich mein wah­rer Kon­kur­rent ab." – Hier fin­det Ihr ab sofort die Kri­tik zu T9s aktu­el­lem Release "R.I.F.F.A." aus den Rei­hen der MZEE​.com Redaktion.

Wen siehst du flie­gen auf Tor­ky Torks Monsterbrettern?
Nur im Spie­gel­bild zeich­net sich mein wah­rer Kon­kur­rent ab.

Das letz­te gemein­sa­me Werk von T9, so heißt es, sei im Wald auf­ge­nom­men wor­den. Denn ver­mut­lich gibt es anders­wo gar nicht genug Platz für doz9 und Tor­ky Tork, um ihre Krea­ti­vi­tät und Kunst in vol­ler Grö­ße zu ent­fal­ten. Abge­se­hen viel­leicht von einer ein­sa­men Insel. War­mer Sand vor tür­ki­sem Meer, ein paar schat­ten­spen­den­de Pal­men, reich an Kokos­nüs­sen, im Hin­ter­grund ein paar Fel­sen­klip­pen samt plät­schern­dem Was­ser­fall. Herz­lich will­kom­men auf "R.I.F.F.A."!

Das Duo fühlt sich an die­sem para­die­si­schen Rück­zugs­ort sicht­lich wohl. Das rich­ti­ge Set­ting dafür stellt Tor­ky Tork, indem er natür­li­che Geräu­sche mit sanf­ten Syn­thie­sounds zu einem dün­nen Klang­tep­pich ver­eint, den er dann mit den rich­ti­gen Drums füt­tert. Die Hand­lung stammt von doz9, der sei­ne Tex­te ein­dring­lich und igno­rant vor­trägt, tän­zelnd zwi­schen nüch­ter­nen, har­ten Aus­sa­gen und kryp­ti­schen Fan­ta­sie­ge­bil­den. Hier kämp­fen Stim­me und Beat nicht um die Vor­herr­schaft, sie trei­ben sich gegen­sei­tig an und stel­len den Rest der Sze­ne in den Schat­ten. Die Aus­nah­men bil­den Fato­ni und Son­ne Ra, die auf einen Abste­cher nach "R.I.F.F.A." kom­men und sich gran­di­os in die Kulis­se ein­fü­gen. Die Haupt­rol­le spie­len den­noch T9. Geball­ter Wort­witz trifft auf viel­schich­ti­ge Instru­men­ta­le, die leich­te, hel­le Klän­ge mit tie­fen, dump­fen Sounds ver­ei­nen, um Platz für ein paar wich­ti­ge Wor­te zur Lage von deut­schem Rap zu ver­lie­ren. Eine Pri­se Batt­ler­ap, sym­pa­thisch igno­ran­tes Repre­sen­ting und eini­ge Inhal­te über Gott und die Welt – oder zumin­dest "irgend­was mit Welt". "Das wird dein Leben nicht ver­än­dern, das war nicht die Inten­ti­on" – viel­mehr geht es dar­um, den Fin­ger in die Wun­den der Sze­ne zu hal­ten. Dabei liegt man aber selbst ganz ent­spannt am Strand und lässt die ster­nen­kla­re Nacht vom Feu­er der eige­nen Kunst erleuchten.

"R.I.F.F.A." ist wie Urlaub – eine völ­lig neue Welt, durch die man sich ein­fach trei­ben lässt. Und wenn alles nach einer – gefühlt viel zu kur­zen – Zeit wie­der vor­bei ist, gelingt es einem erst, die Ein­drü­cke zu ver­ar­bei­ten. Und dann will man die­se Rei­se gleich noch mal antreten.

(Dani­el Fersch)

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