Kaum eine Szene hierzulande scheint so facettenreich zu sein wie die Deutschrapszene. Während es bereits jetzt schon fast unmöglich erscheint, jeden einzelnen, etablierten Vertreter zu kennen, steigt die Zahl neuer, noch unbekannter Künstler exponentiell weiter an. Den Überblick zu behalten, gleicht einer Herkulesaufgabe: Hat man sich ein Gesicht der HipHop-Hydra gemerkt, tauchen schon wieder mindestens zwei neue auf. Gleichzeitig ist es für unbekannte, junge Talente überaus schwer, aus der überwältigenden Masse an Musikern herauszutreten und sich einen Namen zu machen.
Beiden Seiten soll unser Soundcheck eine Hilfestellung bieten. Producern, die bisher noch in den Tiefen des Untergrunds untergegangen sind, eine Plattform geben, auf der sie sich kurz, aber prägnant präsentieren können. Und Hörern und Fans ermöglichen, sich einen schnellen Überblick über nennenswerte Künstler zu verschaffen, die sie bisher vielleicht noch gar nicht auf dem Schirm hatten.
MZEE.com: Im März dieses Jahres hast du mit "Works" deine neueste Platte veröffentlicht. Denkst du, dass ein Producer-Album denselben Stellenwert haben sollte wie das Album eines Rappers?
MecsTreem: Das sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe, die man so nicht miteinander vergleichen kann. Es wäre aber ein Fortschritt, wenn die Producer hierzulande fair bezahlt würden und mehr Aufmerksamkeit bekämen. Die Hälfte eines jeden Rapsongs ist der Beat und das sollte man sich einfach mal bewusst machen. Vielleicht hat es aber auch damit zu tun, dass Producer einfach nicht so krasse Selbstdarsteller sind und ohnehin lieber aus dem Hintergrund agieren.
MZEE.com: "Works" beinhaltet neben einigen von Künstlern wie Audio88 und Karate Andi verwendeten Beats auch "unbenutzte" Werke mit Titeln wie "Love", "Barbecue" oder "Sunday Drive". Wie kommst du auf die Namen deiner Beats?
MecsTreem: Puh, keine Ahnung. Es passiert einfach …
MZEE.com: Wovon lässt du dich beim Bauen von Beats inspirieren?
MecsTreem: Ich denke, das ist abhängig von der Tagesform und es kommt darauf an, an welchem Projekt ich gerade sitze. Wenn der Kopf leer ist, dann höre ich mich einfach durch meine Sample-Library, bis es funkt.
MZEE.com: Neben den bereits erwähnten Künstlern haben sich auch viele weitere große Namen der Szene auf deinen Produktionen die Ehre gegeben. Welchen Rapper würdest du unbedingt noch auf einem deiner Beats hören wollen?
MecsTreem: Earl Sweatshirt – weil er dope ist.
MZEE.com: Hast du einen persönlichen Lieblingsbeat von dir selbst?
MecsTreem: Nein, nur ein paar Beats, die ich immer wieder gerne spiele.
(Daniel Fersch & Lukas Päckert)
(Grafiken von Daily Puffy Punchlines, Logo von KL52)
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