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Kritik

Crystal F – Narben

"Ich hat­te die Nase in den Wol­ken, habe die Schmer­zen betäubt … Und erst mit dem Mes­ser im Rücken gemerkt, wer Feind ist und wer Freund." – Hier fin­det Ihr ab sofort die Kri­tik zu Crys­tal Fs aktu­el­lem Release "Nar­ben" aus den Rei­hen der MZEE​.com Redaktion.

Ich hat­te die Nase in den Wol­ken, habe die Schmer­zen betäubt …
Und erst mit dem Mes­ser im Rücken gemerkt, wer Feind ist und wer Freund.

Mir wur­de frü­her immer gesagt, dass jede Nar­be eine Geschich­te erzählt. Im Fal­le von Crys­tal F steht jede davon wohl für eine ande­re Straf­tat. Ja, der selbst ernann­te "Ruff­neck" macht 2016 genau da wei­ter, wo er eigent­lich noch letz­tes Jahr "Frie­den" schlie­ßen woll­te: beim "Sadis­ten­treff" im "Kriech­kel­ler" vol­ler "Miss­ge­bur­ten".

Sei­nem Hass auf die Welt und ihren Bewoh­nern lässt der Ber­li­ner auf 13 Tracks vol­ler Gewalt, Obs­zö­ni­tä­ten und Feind­lich­kei­ten frei­en Lauf. Es wird bepö­belt und atta­ckiert, gewit­zelt und belei­digt – egal, wer oder was ihm in die Que­re kommt. Alles wie immer eigent­lich beim Ruffiction-​Member. Eigent­lich unglaub­lich, dass die­ses Kon­zept seit Jah­ren auf­geht, doch auch "Nar­ben" knüpft naht­los an frü­he­re Releases an. Viel­leicht liegt es auch ein­zig dar­an, dass Crys­tal F bei Wei­tem kein schlech­ter Rap­per ist. Auf den haus­ei­ge­nen Pro­duk­tio­nen fühlt er sich offen­sicht­lich mehr als wohl. Und tech­nisch ver­siert vor­ge­tra­gen sind alle klei­nen Aso­zia­li­tä­ten im Leben des Rap­pers auch – durch­wegs unter­halt­sam eben. Ein Mords­ver­gnü­gen, im Fal­le des Ber­li­ners wort­wört­lich gemeint. Wer jeg­li­che Moral­vor­stel­lun­gen "vor der Tür" bei sei­nen Kum­pa­nen Arbok 48 und Crack Claus lässt, wird gro­ßen Spaß mit Crys­tal F und sei­nem bei der BPjM immer gelieb­ten Freun­des­kreis haben. Selbst wenn das neu­es­te Release durch­aus etwas stagniert.

Denn sind wir mal ehr­lich: Dass Crys­tal F nach all den Jah­ren Ruf­fic­tion Pro­duc­tions sei­nen Stil ändert, hat sowie­so kei­ner erwar­tet. Der Ber­li­ner pola­ri­siert und pöbelt am Fließ­band, doch genau das ist es, was die Fans seit Jah­ren bei der Stan­ge hält. Ein gewis­ses Still­ste­hen, inhalt­lich wie musi­ka­lisch, ist damit ein­her­ge­hend. Jede aso­zia­le Zei­le ist schließ­lich irgend­wann bis zum bit­te­ren Ende aus­ge­reizt. Doch für die neu­es­ten 13 "Nar­ben" weiß Crys­tal F noch immer eine gute Sto­ry zu erzäh­len. Und ich bin durch­aus gespannt, wie lan­ge das noch so bleibt.

(Sven Aum­il­ler)

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