Des dad mir zuastehn, sie verstenga mi halt nua ned.
"So schlimm ist Liquids Bayrisch gar nicht", haben sie gesagt. "Den wirst du schon verstehen!", haben sie gesagt. Und jetzt sitze ich hier, der Sachse der Redaktion, und bin mir noch nicht sicher, worauf ich mich da eingelassen habe. Aber ein Kollabo-Album mit Maniac, welcher nicht nur als Rapper, sondern auch als Produzent zu gefallen weiß, kann ja so schlecht nicht sein … "Es Wichtigste im Lem is positiv denga!"
Maniac zeigt auch gleich zu Beginn, was er an den Reglern so drauf hat. Bass aufgedreht, einige schöne Cuts dazu – "Liquiac" stimmt den Hörer schon gut auf die kommenden 30 Minuten ein. Im weiteren Verlauf der Platte weicht der Bass aber ebenso gerne einfach gehaltenen, doch sehr eingängigen Piano-Beats, verknüpft mit einigen Vocalsamples. Der Regensburger schafft so ein Blues-ähnliches sowie Funk-lastiges Soundbild, das nicht nur gute Laune verbreitet, sondern auch erfrischend anders ist. Liquids Parts hingegen sind nicht so allgemein verträglich, auch wenn sein Bayrisch recht verständlich ist. Das Problem liegt eher in der Anstrengung beim Übersetzen seiner Texte für nicht-bayerische Hörer. Aber immerhin kann der "Mo" rappen – die mit "ua"- und "oa"-Lauten gespickte Mundart erlaubt ihm Reimketten in großem Ausmaß sowie einen soliden Flow. Und wenn es nicht gerade um seine Sprache oder das Rappen geht, kommen durchaus auch inhaltlich überraschende Tracks dabei raus. Zum Beispiel übers Skaten oder der Titel "Videogames", gespickt mit allerlei Anspielungen auf Videospielklassiker. Allerdings zeigt gerade der Posse-Track "Bavarian Squad", dass man Mundart auch deutlicher rappen kann: Roger Rekless' Part kann man ein ganzes Stück besser verstehen – ohne dass er deswegen ins Hochdeutsche abdriftet.
Liquid hat es definitiv nicht einfach. Technisch versiert und mit feinsten Maniac-Produktionen ausgerüstet, zeigt er, wie gut dialektbehafteter Rap klingen kann. Allerdings werden genau wegen diesem Dialekt wohl auch viele einen Bogen um das Album machen. Schade eigentlich, denn – auch ohne etwas zu verstehen – einen gewissen Funk kann man diesem Slang nicht absprechen.
(Lukas Päckert)
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