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Kritik

Kaveli – Labyrinth

"Ich bin end­lich bereit. Denn Rap und ich sind ver­eint – und ab jetzt wie­der eins." – Hier fin­det Ihr ab sofort die Kri­tik zu Kave­lis aktu­el­lem Release "Laby­rinth" aus den Rei­hen der MZEE​.com Redaktion.

Ich bin end­lich bereit.
Denn Rap und ich sind ver­eint – und ab jetzt wie­der eins.

Oft herrscht bei deut­schen HipHop-​Duos eine kla­re Rol­len­ver­tei­lung: Einer küm­mert sich um den Beat, einer um den Rap. Bei­de fokus­sie­ren sich auf ihr jewei­li­ges Metier, um das Bes­te aus sich und ihrem Bei­trag her­aus­zu­ho­len. Je ein­ge­spiel­ter so ein Gespann ist, des­to gelun­ge­ner kann die Sym­bio­se letzt­lich klin­gen. Eine mög­li­che Stei­ge­rung wäre, Rap­per und Pro­du­cer in Per­so­nal­uni­on zu ver­kör­pern. Genau dar­an ver­sucht sich Kave­li auf sei­nem neu­en Werk. Doch gelingt ihm als Ein­zel­per­son eine noch bes­se­re Ver­ei­ni­gung von Instru­men­tal und Text oder ver­läuft sich Kave­li dabei in sei­nem "Laby­rinth"?

Um nichts zu ver­pas­sen, was die­ses "Laby­rinth" für ihn bereit­hält, hat der Süd­deut­sche ein­fach beschlos­sen, aus­nahms­los jeden Weg zu beschrei­ten. Und so fin­det sich auf den 16 Tracks im Grun­de für jeden etwas. Wüten­der Repre­sen­ter­ti­tel ("Knock­out"), ein wenig Con­scious Rap ("Meis­ter") und Rap über Rap ("Rap Musik") – Kave­li wagt sich an so ziem­lich jedes Sub­gen­re der Sze­ne. Sei­ne prä­gnan­te, kräf­ti­ge Stim­me erlaubt es ihm, glei­cher­ma­ßen har­te Batt­le­zei­len ("Gat­ling Gun"), emo­tio­na­le Selbst­re­fle­xi­on ("Das bin ich") und klei­ne Gesangs­ein­la­gen ("Über­le­ben") ziem­lich über­zeu­gend zu ver­mit­teln. Dass sich bei solch enor­mer Viel­falt Schwä­chen abzeich­nen, ist klar. So ste­hen dem Rapper-​Producer etwa Dou­ble­ti­me­ein­la­gen deut­lich bes­ser zu Gesicht als ein lang­sa­mer Flow. Den­noch schlägt er sich in allen Berei­chen recht gut. Auch in Sachen Instru­men­tals lie­fert Kave­li reich­lich, denn neben obli­ga­to­ri­schem Stra­ßen­sound bie­tet "Laby­rinth" auch vie­le ande­re Klän­ge. Rockig und aggres­siv ("Kave­li und die Gang"), ruhig und epo­chal ("Pas­si­on") oder gespickt mit Vocals­amples und Scrat­ches ("Rap Musik") ergibt sich letz­ten Endes fast eine Art klei­ner Über­blick über einen Groß­teil aktu­ell belieb­ter Soundbilder.

Trotz die­ser gewal­ti­gen Viel­falt hat Kave­li es geschafft, ein homo­ge­nes Gan­zes zu erzeu­gen und sich mit "Laby­rinth" nicht nur von sei­ner bes­ten, son­dern im Grun­de von so ziem­lich jeder Sei­te zu zeigen.

(Dani­el Fersch)

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