Was Rapper-Mapper?! Echte Verbrecher!
Einst waren die Panzerknacker ein Trio, das so real war, dass es die Häftlingsnummern stolz auf der Brust trug und stets versuchte, Dagobert Duck zu berauben. Wenngleich aus Kinderaugen betrachtet, waren die drei Verbrecher so überzeugend wie unterhaltsam. 2016 ist einiges anders: AK Ausserkontrolle ist "Panzaknacka" im Alleingang und statt des Entenhausener Geldspeichers stehen bei ihm Drogen- und Waffendeals auf dem Plan. Doch macht ihn dies auch zu einem ähnlich überzeugenden und unterhaltsamen Verbrecher wie seine Vorgänger?
Vom ersten Moment des Albums an ist eines klar: AK Ausserkontrolle steht auf harten Sound. Mit einem überzogen aggressiven Flow brüllt der Berliner seinen Hörern Texte vom Leben jenseits geltender Gesetze entgegen. Tracks wie "Immer wenn es Nacht wird" oder "Frisch aus dem Knast" sind dabei sowohl inhaltlich als auch von der instrumentalen Untermalung her leider so unkreativ, wie die wenig originellen Titel es vermuten lassen. Zumindest Featuregäste wie Veysel, Bonez MC und ganz besonders Kontra K schenken "Panzaknacka" ein paar nötige Lichtblicke, die beweisen, dass Gangster- und Straßenrap schon längst auch abseits der ausgetretenen Wege funktionieren. Dass dies auch AK selbst bewusst zu sein scheint, wird leider nur auf einer einzigen Anspielstation deutlich. Zumindest zeugt "6x8" von einer anderen Seite des Rappers. Im Vordergrund stehen hier sechs verschiedene Beats, auf die AK jeweils acht Zeilen rappt und damit eine Art Open-Mic-Feeling erzeugt, das beweist, dass der Berliner auch ohne Geschrei auskommt und schlicht mit seinem Talent überzeugen könnte.
Wo sich Rap längst weiterentwickelt hat, scheint AK Ausserkontrolle noch immer auf der Stelle zu treten und vor allem darum bemüht zu sein, möglichst hart und authentisch zu wirken. In einer Szene, die noch immer ausschließlich darauf ausgerichtet wäre, könnte der Berliner sich eventuell behaupten. Höheren Ansprüchen kann er allerdings kaum gerecht werden beziehungsweise scheint er diesen gar nicht gerecht werden zu wollen. So, wie schon die drei Comic-Beagles damals immer wieder daran scheiterten, den großen Coup zu landen, mag es diesem "Panzaknacka" nicht so recht gelingen, einen bleibenden Eindruck bei mir zu hinterlassen.
(Daniel Fersch)
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