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Kritik

Lorenz & Geraet – In Brandsätzen

"Bei uns ist dein Image ein' Scheiß wert. Lass es flie­ßen: Blut, Trä­nen und Schweiß­per­len." – Hier fin­det Ihr ab sofort die Kri­tik zu Lorenz & Geraets aktu­el­lem Release "In Brand­sät­zen" aus den Rei­hen der MZEE​.com Redaktion.

Bei uns ist dein Image ein' Scheiß wert.
Lass es flie­ßen: Blut, Trä­nen und Schweißperlen.

Im Dunst­kreis der Ver­rück­ten Hun­de hat Lorenz in den letz­ten Jah­ren auf sich auf­merk­sam gemacht und sich nach sei­nem Debüt­al­bum "Wur­zel, Stamm und Kro­ne" von 2014 nun wie­der für zehn neue Tracks ans Mic bege­ben. Zusam­men mit Cutcannibalz-​Produzent Geraet ist so das Album "In Brand­sät­zen" ent­stan­den. Aber sind sie dar­auf auch wirk­lich "on fire"?

Zuerst wärmt sich Lorenz jeden­falls mit dem Repre­sen­ter "Moria" ordent­lich auf, um dann auf "Lass es flie­ßen" rich­tig Feu­er zu fan­gen und lyrisch Image-​Rapper zu zer­stö­ren. Bereits hier reißt der MC den Hörer durch sei­nen läs­si­gen Flow und die ener­gie­ge­la­de­ne Stim­me ordent­lich mit, bevor mit Track Num­mer vier dann auch schon das stärks­te Stück der Plat­te kommt. Denn auf "Dein Feu­er­zeug" rappt der MC aus der Sicht eines eben­sol­chen, was sich als äußerst inter­es­san­tes Kon­zept offen­bart. Ein Ein­blick von des­sen Ver­wen­dung auf Par­tys bis zu dem Punkt, an dem es aus­ge­dient hat – alles gerappt auf einem etwas bedrü­cken­den, Atmo­sphä­re auf­bau­en­den Beat von Geraet. Schwer zu top­pen, auch wenn die bei­den auf gan­zer Spiel­län­ge ein ein­ge­spiel­tes Team sind. Lei­der geht es nach den ers­ten Tracks eher ruhig zu, unter ande­rem mit der Hym­ne an den The Wire-​Charakter "Bodie" oder der Geschich­te über einen fik­ti­ven "Kar­ne­val der Kan­ni­ba­len". Das sind zwar wei­ter­hin the­ma­tisch aus­ge­fal­le­ne Tracks, es wirkt aber gen Ende hin trotz­dem etwas ein­tö­nig. Viel­leicht hät­te man doch den ein oder ande­ren Fea­ture­gast für eine gewis­se sti­lis­ti­sche Viel­falt ein­la­den sol­len. So aller­dings schafft nur das "Inter­mood" als rei­nes Instru­men­tal eine gewis­se Abwechs­lung. Denn der Cutcannibalz-​DJ Geraet ver­steht sein Hand­werk und greift mal auf leicht ori­en­ta­lisch ange­hauch­te Samples, mal auf klas­si­schen Boom bap zurück, wäh­rend Lorenz rou­ti­niert dar­über flowt.

Schluss­end­lich wird mit die­sem Release, wie schon im Pres­se­text erwähnt, das Rad nicht wirk­lich neu erfun­den. Aber die bei­den wis­sen immer­hin, wie man es wei­ter dreht: Die 90s-​Sample-​Beats und -Cuts von Geraet erge­ben mit dem roug­hen Rap von Lorenz ein äußerst ein­gän­gi­ges Sound­bild, in das man getrost mal rein­hö­ren kann, wenn man auf Oldschool-​HipHop steht. Nur lang­le­big ist es ver­mut­lich nicht für jeden Hörer.

(Lukas Päck­ert)

 

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