Ene, mene, mist. Ene, mene, mek.
Ich schüttle mit der Kist', geh mal besser weg!
Franky Kubrick? Kennt man. Das letzte Mal von ihm gehört? Bisschen her. Besonders, da das letzte Release "Kein Urlaub" nur über den Stuttgarter selbst zu beziehen war. Auch jetzt ist Karibik Frank nicht zu 100 Prozent wieder da, denn sein neues Projekt ist eher eine Art Neustart: Rudebwoy. Mit der Sängerin Karen Elektra und dem Produzenten Goodbooy wagt sich der Rapper in neue Gefilde, versucht sich am Dancehall-Sound und möchte dabei möglichst "politisch nicht korrekt" sein.
Rudebwoy ist aber vor allem eines: eingängig. Goodbooy vereint Pop-, Dancehall- und HipHop-Elemente zu Produktionen, die ins Ohr gehen und dort erst mal festkleben. Da das Klangbild einen recht künstlichen Beigeschmack besitzt, fällt es dann auch nicht wirklich negativ auf, wenn die "Rap meets Singsang"-Stimmen von Franky und Karen mit etwas Autotune ebenfalls Plastik-Charakter erhalten. Überhaupt steht der Sound beim Trio im Vordergrund, während die Aussage zweitrangig ist. Da grooviger Dancehall ohnehin nicht dazu einlädt, wirklich nachdenkliche Worte zu vermitteln, beschränken sich Elektra und Kubrick in ihren simpel gehaltenen Texten auf Party, Gras, Party und Party. Eintönig ist die EP deshalb nicht unbedingt. Man macht Urlaub in "Utopia", backt sich (Space-)"Cookies" oder lässt Karen im Alleingang ein rosarotes Pendant zu "Blue" von Eiffel 65 performen, während sie die "pinke Pistole" zückt. Nichts davon ist eine inhaltliche Meisterleistung und wirklich hängen bleiben die Texte nur dank der Ohrwürmer. Aber vermutlich ist es genau das, worauf es das Trio abgesehen hat.
Jedermanns Geschmack trifft Rudebwoy sicherlich nicht. Sich vor den eingängigen Sounds zu schützen, ist dennoch gar nicht so leicht. Als Crossover tendiert das Ganze vom Aufbau der Tracks und ihrer stilistischen Ausrichtung her eher in Richtung Rap denn Dancehall, ist dann aber wiederum nicht raplastig genug, um einwandfrei als solcher eingeordnet zu werden. Eine nette musikalische Note hinterlässt die EP trotzdem und sorgt dafür, dass Franky Kubrick sich wieder ins Gespräch bringt.
(Daniel Fersch)
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