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Kritik

Sendemast – State of Flavour 2

"Das Raiders-​Cap auf halb, die Bulls-​Jacke an. Zehn Jah­re spä­ter – 'Sta­te of Fla­vour'." – Hier fin­det Ihr ab sofort die Kri­tik zu Sen­de­masts aktu­el­lem Release "Sta­te of Fla­vour 2" aus den Rei­hen der MZEE.com-Redaktion.

Das Raiders-​Cap auf halb, die Bulls-​Jacke an. Zehn Jah­re spä­ter – 'Sta­te of Flavour'.

Ein Sen­de­mast dient ent­we­der selbst als Anten­ne oder zur Anbrin­gung ande­rer Anten­nen für Sen­de­zwe­cke. Inso­fern wird ein sol­ches Bau­werk stets von ver­schie­dens­ten Bot­schaf­ten umspielt, die von nah und fern emp­fan­gen oder in die Welt hin­aus gesen­det wer­den. Im vor­lie­gen­den Fall besteht der Sen­de­mast zwar nicht aus einem Stahl­rohr, son­dern aus Pierre Sona­li­ty, The Finn und DJ Ron­ny Mon­te­car­lo – dar­an, wie wich­tig Bot­schaft und Inhalt sind, hat sich jedoch nichts geändert.

"Sta­te of Fla­vour 2" steht dem Vor­gän­ger in nichts nach. Tech­nisch wur­de der Mast auf­ge­rüs­tet, Hooks und Flows ertö­nen noch viel­sei­ti­ger und aus­ge­feil­ter, weni­ger roh und mit mehr Lie­be zum Detail. So wirkt selbst nüch­ter­ner "Real­talk" dank Gast­sän­ge­rin Fleur Earth noch wun­der­voll soulig. Gesen­det wird nach wie vor auf der Oldschool-​Frequenz. Der Sound bleibt also Boom bap- und sam­ple­las­tig. Tracks wie "Vapo­ri­zer", auf dem ver­zerr­te Vocal- und Gitar­ren­sounds den Raum allein durch den viel­schich­ti­gen Beat mit Rauch­wol­ken fül­len, gibt es zwar, haupt­säch­lich ver­lässt man sich jedoch auf simp­le­re Klän­ge. An der Tages­ord­nung ste­hen Szene- und Gesell­schafts­kri­tik sowie Nost­al­gie und Realkeeper-​Mentalität. Die Gren­zen hier­bei blei­ben jedoch stets flie­ßend und ein Wack MC bekommt auf "Bozz­klick" eben­so sein Fett weg, wie "der hei­li­ge Funk" geehrt wird. Egal, ob har­ter Batt­ler­ap wie auf "Masel Tov" oder ent­spann­ter "Back in the days"-Text à la "Fehl­far­ben": Die ver­sen­de­ten Wor­te sind stets reich an Meta­phern und nahe­zu poe­ti­schen Bil­dern. Die Aus­sa­gen dahin­ter könn­ten aller­dings kla­rer und bestimm­ter kaum sein. Der Sen­de­mast weiß eben, wofür er steht – und er ver­tritt die­se Ansich­ten wohl­klin­gend, aber den­noch lautstark.

Unver­rück­bar ruht die­ser Sen­de­mast auf sei­nem Fun­da­ment – egal, ob es um gesell­schaft­li­che Ansich­ten oder die Ein­stel­lung zu Hip­Hop geht – und ver­sen­det sei­ne Bot­schaf­ten scho­nungs­los und ehr­lich in alle Rich­tun­gen. Wie, wenn nicht so, kann der "Sta­te of Fla­vour" zum zwei­ten Mal klar­ge­macht werden?

(Dani­el Fersch)

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