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Kritik

Sucuk Ufuk – Yarak Obama

"Alle Frau­en die ich ken­ne, haben Angst vor mir. Chuck Nor­ris wird von mei­nem Schwanz trai­niert." – Hier fin­det Ihr ab sofort die Kri­tik zu Sucuk Ufuks aktu­el­lem Release "Yarak Oba­ma EP" aus den Rei­hen der MZEE.com-Redaktion.

Alle Frau­en, die ich ken­ne, haben Angst vor mir.
Chuck Nor­ris wird von mei­nem Schwanz trainiert …

Damals, als man noch bana­nahol­l­a­dan­ce­woosh­te, galt Sucuk Ufuk als bes­ter wei­ßer Rap­per – zumin­dest wenn man Tua glaubt. Mitt­ler­wei­le ist die Spit­ze der Rap­sze­ne für das Bass­qui­at-Mit­glied aber unwich­tig. Ufuk will an die Spit­ze der Regie­rung. Ob ihm das gelin­gen könn­te, zeigt ein Blick in sein Wahl­pro­gramm namens "Yarak Obama".

Natür­lich hat Sucuk Ufuks neue EP nichts mit wirk­li­cher Poli­tik am Hut. Denn der selbst­er­nann­te "ers­te Bun­des­schwanz­ler Deutsch­lands" kämpft nicht gegen Steu­er­erhö­hun­gen oder die Arbeits­lo­sen­quo­te, auf sei­ner Fein­des­lis­te steht nur eines: die Frau. Mal rich­tet sich die­ser Hass auf ori­en­ta­lisch ange­hauch­ten Beats gegen "Ste­war­dess Nut­ten" – inklu­si­ve ent­spre­chen­dem KKS-​Zitat –, mal offen­bart Ufuk einer Dame nur, wie "wun­der­schön" sein Frau­en­bild doch sei. Puber­tä­rer Humor und der­be Sprü­che ste­hen dabei an der Tages­ord­nung. Und trotz Sät­zen wie "Du kriegst ein wei­ßes Ross, auch wenn du schei­ße kochst" wird einem letzt­lich vor allem durch das Werk selbst red­un­dan­ter Ein­heits­brei vor­ge­setzt. Die Beats sind haupt­säch­lich düs­te­re Syn­thie­klöt­ze, die mal quiet­schend, mal bass­las­tig daher­kom­men, im Gro­ßen und Gan­zen aber ganz gut zusam­men­spie­len. Ein­zig der Schluss­ti­tel mag nicht zu dem Rest pas­sen. So ist das Ende einer Bezie­hung und die dar­aus resul­tie­ren­de Ent­täu­schung "schein­bar" der Grund für all den Frau­en­hass, wodurch die rest­li­che EP als eine Art emo­tio­na­ler Fehl­tritt ver­stan­den wer­den könn­te. Bedenkt man, dass dies der am ehes­ten hör­ba­re Track der gesam­tem EP ist, weil er sowohl sinn­vol­len Inhalt als auch eine ange­neh­me Hook ent­hält, wäre es dem Rap­per und sei­ner Musik zumin­dest zu wünschen.

Ob Sucuk Ufuk die "Yarak Obama"-EP zum Ende hin wirk­lich auf­klärt oder er sich, wie in der Poli­tik üblich, im Herbst sei­ner Legis­la­tur­pe­ri­ode (dazu gibt es übri­gens kein ekli­ges Wort­spiel auf der EP) ein­fach noch mal von sei­ner bes­ten Sei­te zei­gen will, ist schluss­end­lich egal. Der Groß­teil von "Yarak Oba­ma" bleibt zu frau­en­ver­ach­ten­der, pole­mi­scher Ein­heits­brei, als dass damit eine Wahl zu gewin­nen wäre.

(Dani­el Fersch)

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