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Kritik

Separate – Die Jagd auf den König 3.0

"Teu­fel und Engel auf bei­den Schul­tern. Ne Doppel-​CD, weil ich kei­ne Geduld hab." – Hier fin­det Ihr ab sofort die Kri­tik zu Sepa­ra­tes aktu­el­lem Release "Jagd auf den König 3.0" aus den Rei­hen der MZEE.com-Redaktion.

Teu­fel und Engel auf bei­den Schultern.
Ne Doppel-​CD, weil ich kei­ne Geduld hab'.

Sepa­ra­tes Rück­kehr in die Sze­ne klingt wie ein "How to: Deutschrap Comeback"-Tutorial. Für den Oldschool-​Rückhalt: Name­drop­ping bekann­ter Leu­te, die angeb­lich nur dank Sep­po erfolg­reich sind. Für den Szene-​Rückhalt: Beef mit jeman­dem, mit dem eh nie­mand klar­kommt. Für den Rück­halt jun­ger Rapf­ans: Ein Diss-​Track, prä­sen­tiert über das Lieb­lings­fo­rum all jener, die den­ken, der bes­te deut­sche Rap­per lebe in einer Ana­nas ganz tief im Meer. Fehlt noch etwas zum gelun­ge­nen Come­back? Ach ja, die Musik …

Ver­ges­sen hat Sep­po sie nicht. Der drit­te Teil sei­ner "Die Jagd auf den König"-Reihe ist sogar eine Doppel-​CD mit ins­ge­samt 26 Tracks. 26 Tracks jedoch, bei denen es sich fast aus­schließ­lich um Repre­sen­ter han­delt. Ob Sepa­ra­te sich selbst nun als "King" bezeich­net, der "dope mit dem Stift" ist, oder sei­ne Hater in "Angst­schweiß" aus­bre­chen, weil er ihnen "Nachts um 3" ein "Laber kein Scheiß" ent­ge­gen­knurrt – alles irgend­wie das Glei­che. Die Beats – größ­ten­teils von Loop­kingz Instrmntls – schwan­ken dabei zwi­schen har­tem Syn­thie­sound, epo­cha­lem Orches­ter­dröh­nen und sen­ti­men­ta­lem Geklim­per sowie dem ein oder ande­ren US-​Instrumental, damit das Ding nicht grund­los Mix­tape heißt. Eine Hälf­te der Loop­kingsCed Awsm – steu­ert zusätz­lich noch eini­ge Fea­ture­parts bei und gesellt sich so zu fähi­gen, doch unbe­kann­ten Namen wie Adas, Gipsy Jasha, Over­do­ze und Dawit. Ledig­lich beim Namen Fler klin­gelt da was, denn der hat neben monat­lich erschei­nen­den Alben tat­säch­lich noch Zeit, um auf "Chrom­fel­gen" vor­bei­zu­rol­len, kann dem Gan­zen jedoch auch kein wirk­li­ches High­light verpassen.

"Die Jagd auf den König 3.0" fällt weder rap­t­ech­nisch noch vom Gesamt­ein­druck her nega­tiv auf, macht aller­dings auch nicht posi­tiv auf sich auf­merk­sam. Zu viel Repre­sen­ting, zu viel red­un­dan­ter Stan­dard, alles rauscht sang- und klang­los am Hörer vor­bei. Auch der bereits ver­öf­fent­lich­te Dis­strack samt Remix ändert dar­an nichts mehr. Dabei bräuch­te ein über­zeu­gen­des Come­back doch ledig­lich eines: über­zeu­gen­de Musik.

(Dani­el Fersch)

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