Und jetzt guck' ich es mir an – als Kolles rechte Hand.
Und es ist alles so geil, dass ich vor Lachen nicht mehr kann.
Koree kennt man vor allem aus dem Umfeld von Kollegah. Als lustiger Typ, der den Backup-Rapper gibt und hinter den Reglern sitzt, erlangte er Sympathie und konnte so einige Fans des Bosses abgreifen. Sein Debütalbum "#UDED" erregte im letzten Jahr dann besonders durch die fast schon krampfhaft überladene Featureliste Aufmerksamkeit. Ein Jahr später geht Koree die Sache etwas gelassener an. Mit "Frei" erzählt der Rapper aus seinem Leben, gibt seinen Senf zum aktuellen Rapgeschehen und versucht sich an dem ein oder anderen Thementrack. Doch reicht das für eine ansprechende Rap-Platte?
Denn so sympathisch Korees unverkrampfte Herangehensweise an den Sprechgesang auch scheint, so gleichförmig und blass ist das Produkt, das dabei herauskommt. Stellenweise hat man sogar das Gefühl, dass sich der Düsseldorfer dessen selbst bewusst ist. Schon in den ersten Lines der Platte macht er aus seinen eigenen Unzulänglichkeiten keinen Hehl: "Wisst ihr was? Ihr nehmt euch alle viel zu wichtig. Dass ich nicht der beste Rapper bin, ist vielleicht richtig". Sowohl inhaltlich als auch in puncto Raptechnik stehen diese Zeilen programmatisch für das komplette Album. Den monotonen, leierhaften Flow, mit dem er seine Raps vorträgt, legt Koree von diesem Zeitpunkt an nicht mehr ab – Variation sucht man vergebens. Stattdessen wirkt die einförmige Stimmlage einschläfernd und an vielen Stellen unroutiniert. Textlich verhält es sich ähnlich. Vom eingefahrenen Battletrack ("Champ") über die pseudo-kritische Alltagsbetrachtung ("Fühlt ihr noch was") bis hin zu klischeehaften Lebensweisheiten ("Ich bin frei") schafft es Koree zu keinem Zeitpunkt, etwas Neues zu sagen. Seine Lyrics bleiben phrasenhaft oder, wenn sie einfach nur von der Beschreibung seines aktuellen Lebens handeln, schlicht unspannend. Einzig die Beats retten "Frei" vor der vollkommenen Reizlosigkeit. Die chilligen Produktionen schmeicheln der eintönigen Vortragsweise Korees und setzen da Akzente, wo der Rapper es versäumt. Hier und da versprühen sie einen schönen Oldschool-Flavour und werden so zum heimlichen Highlight der Platte.
Dennoch bleibt Korees neues Album ein ziemlich unergiebiges Stück deutscher Rapmusik. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger versteckt es sich nicht hinter der Liste an Features, aber trotzdem eckt "Frei" zu keinem Zeitpunkt an. Thematisch bekommt der Hörer nur allzu gewohnte Kost, was in Verbindung mit Korees uninspirierter Raptechnik und seinem lahmen Stimmeinsatz leider in ein fades Hörerlebnis resultiert.
(Florian Peking)
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