Redakteure stellen Fragen, Künstler antworten: In der Regel ist die Rollenverteilung innerhalb eines Interviews relativ klar gegeben. Dennoch hat jeder der Interviewpartner seine ganz eigene Vorstellung an interessanten Themen, die man unbedingt mal während des Gesprächs anschneiden sollte. Und so passiert es dann und wann, dass Fragen, die Rapper X gerne mal beantworten würde, mitunter nur beiläufig im verrauchten Backstagebereich eines Festivals von Musikerkollege Y gestellt werden. Dieser kommt nun allerdings auch außerhalb besagter Backstagebereiche zu Wort: In unserem Format "5mal1" schlüpfen fünf bedeutende Persönlichkeiten der Deutschrapszene eine Frage lang in die Journalistenrolle. Was wollten unsere Szenevertreter sich wohl schon immer einmal gegenseitig fragen?
Jason: Wenn du dich mit jemandem aus den folgenden Bereichen identifizieren müsstest, wer wärst du dann: Superheld, Filmcharakter, Zeichentrickfigur, Videospielheld?
Kollegah: Als Superheld wäre ich Tony Stark, weil ich bin Toni und ich bin stark, und als Filmcharakter der zottelbärtige Spartanerkönig aus "300", weil ich bin stark und der King. Dagobert Duck wäre ich als Zeichentrickfigur – denn ich bin ein rich ass Mofo … Und als Videospielheld Duke Nukem, der alte Wichser.
Cr7z: Welches Buch hat dich zuletzt interessiert und dir gefallen?
Kollegah: In meinen iBooks las ich zuletzt die Autobiografien von Nikola Tesla und Aleister Crowley, Dirk Müllers "Showdown", "Morals and Dogma of the Ancient and Accepted Scottish Rite of Freemasonry" von Albert Pike und "Quran – The Final Testament" von Rashad Khalifa.
Gregpipe: Was war dein All-Time Max-Rep beim Langhantel-Flachbankdrücken?
Kollegah: Mein All-Time Max-Rep war, als ich Montana Max stolze 1000 mal gen Himmel stemmte. Es wären mehr drin gewesen, aber Max ging die Puste aus.
Sorgenkind: Wie viele Texte beziehungsweise Punchlines hast du ungefähr geschrieben, bevor du die ersten davon aufgenommen hast? War dir in diesem Moment bereits klar, dass du den Punchlinerap revolutionieren wirst?
Kollegah: Unzählige – und es war mir relativ früh klar. Es gab ja auch nichts wirklich mit meinem Stil Vergleichbares, als ich 2002/2003 anfing mit Texten.
Alligatoah: Welcher deutsche Archäologe entdeckte 1873 das Antike Troja?
Kollegah: Ich würde auf Schliemann tippen, bevor ich jetzt google. Warte kurz, ich google mal eben … Ja, killer, richtig getippt! Gut, is' aber auch einfach der einzige deutsche Archäologe mit Fame, der mir bekannt ist.
(Laila Drewes & Pascal Ambros)
(Fotos von DungD2N (Cr7z), Cristopher Civitillo Photography (Gregpipe))