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Kritik

ÉSMaticx – Liegen bleiben EP

"Zwei­ein­halb Jah­re ein­fach nix. Und ob ich irgend­et­was drop­pe, ent­schei­de ich." – Hier fin­det Ihr ab sofort die Kri­tik zu ÉSMa­ticx' aktu­el­lem Release "Lie­gen blei­ben EP" aus den Rei­hen der MZEE.com-Redaktion.

Zwei­ein­halb Jah­re ein­fach nix.
Und ob ich irgend­et­was drop­pe, ent­schei­de ich.

Nicht immer gelan­gen alle Tracks, die wäh­rend der Pro­duk­ti­on eines Albums ent­ste­hen, letzt­lich auch auf die Plat­te. Manch ein Titel muss – ent­we­der weil nicht mehr gut oder aktu­ell genug – "lie­gen blei­ben". Oft­mals fin­den sol­che Titel dann ihren Platz auf einer zusätz­li­chen EP, der Bonus-​CD einer über­teu­er­ten Papp­box oder sie wer­den zum kos­ten­lo­sen Down­load feil­ge­bo­ten. Doch egal, wie die­ser musi­sche Über­schuss nun an den Mann gebracht wird, meist han­delt es sich dabei um B-​Ware, die als Bei­werk zwar ganz nett wirkt, jedoch kaum für sich allein ste­hen kann.

Auch ÉSMa­ticx‘ neu­es Werk scheint ähn­li­chen Ursprungs zu sein. Nach­dem es in den letz­ten ein, zwei Jah­ren still um die Rap­pe­rin gewor­den war, prä­sen­tiert sie nun die "Lie­gen blei­ben EP". Sechs Anspiel­sta­tio­nen, auf denen És von den emo­tio­na­len Höhen und Tie­fen der ver­gan­ge­nen Mona­te erzählt. Sechs Titel, die trotz kleb­ri­gen Trash-​Pop-​Synthies, Pia­no­no­ten und schep­pern­den Drums recht zurück­hal­tend wir­ken. Sechs Tracks, die von der Trotz­hal­tung gegen­über for­dern­den Fans ("N.O.Y.B."), Tren­nungs­schmerz ("Ein­mal") oder Existenz- und Ver­sa­gens­ängs­ten ("Gern gesche­hen") erzäh­len. Und letzt­lich auch sechs Puz­zle­tei­le, die als Gesamt­werk nichts Gan­zes und nichts Hal­bes sind. Ver­ge­bens war­tet man auf den einen, gro­ßen Track, der die EP abrun­det. Etwas zu mono­to­ner Flow und Singsang-​Hooks zei­gen zwar das durch­aus akzep­ta­ble Standard-​Repertoire von ÉSMa­ticx. Es fehlt jedoch die Kür, mit der sie bewei­sen könn­te, dass das Gan­ze auch ener­ge­tisch und druck­voll geht.

Und so lei­det die "Lie­gen blei­ben EP" unter den­sel­ben Pro­ble­men wie die anfangs erwähn­ten Bonus-​CDs. Kein dar­auf ent­hal­te­ner Track ist schlecht oder stö­rend, aller­dings fin­det sich eben auch kein wirk­lich her­aus­ra­gen­des High­light. Das Gesamt­werk ist ganz nett, mehr aber auch nicht. Es bleibt zu hof­fen, dass es sich hier­bei viel­leicht wirk­lich nur um eine Ansamm­lung aus­ran­gier­ter Lie­der han­delt und die abso­lut gelun­ge­nen Wer­ke für ein nahen­des Album auf­ge­spart werden.

(Dani­el Fersch)