Sei dir bitte über eins im Klar'n: Ich werd' dich nicht enttäuschen.
Über fünfzehn Jahre schreibt der Rosenheimer Cr7z nun schon Texte und hat bereits mehrfach bewiesen, dass er nicht der 08/15-Rapper aus dem Nachbardorf ist. Nein, er weiß sich textlich abzuheben, wie er bereits vor zwei Jahren auf seinem Debütalbum "An7ma" zeigte. Nun legt er kurz nach dem Album mit Absztrakkt ein neues Solo-Werk namens "7 Weltmeere" nach. Allerdings schreckte der Name Xavier Naidoo in der Tracklist manch einen Fan etwas ab, ist er doch das genaue Gegenteil des 58Muzikers. Wenn der Künstler allerdings offenbart, dass es sich bei diesem Feature um einen erfüllten Jugendtraum handelt, kann man sicher darüber hinwegschauen.
Cr7z präsentiert noch mehr als nur diesen einen Jugendtraum auf seinem neuen Album. Die komplette Platte ist voll persönlicher Details – von seiner ersten sexuellen Erfahrung bis hin zu seinem heutigen Liebesleben wird alles offengelegt. Wenn ein Hörer den Rosenheimer kennenlernen will, muss er sich nur diese 53 Minuten Zeit nehmen. Doch die Wortgewalt, die dem Album innewohnt, lässt sich durch einmaliges Hören gar nicht komplett erfassen. Christoph spielt mit Worten und Bildern, als hätte er nie etwas anderes gemacht. Einzig die etwas inhaltslosen Hooks von Xavier und der etwas stockige Part von Raptoar stören da ein wenig.
Untermalt wird die melancholische Lyrik allen voran durch DJ Eule, welcher schon lange für den Künstler produziert. Auch diesmal weiß er harte Baselines mit sanften Streichern zu verbinden und so die textlich aufgebaute Atmosphäre nochmal zu verstärken. Da kann der Klavierbeat von Creepa nur schwer mithalten. Im Gesamtwerk fügen sich die Beats der einzelnen Produzenten allerdings perfekt zusammen und geben einem zum Beispiel durch die Melodien auf "Über Wasser Laufen" das Gefühl, man wäre gerade im Orient angelangt.
Der einzige Haken des an sich großartigen Werks ist aber gerade der routinierte Flow von Cr7z. Denn obwohl er textlich überzeugt und problemlos über die Beats flowt, hat er nach wie vor ein Problem: Die Abwechslung fehlt. Wenn nicht gerade Xavier Naidoo zwei Zeilen hinschmalzt, sind Hooks eher rare Ware. Das macht es natürlich umso schwerer, der in den Parts immer gleichen Stimme des Künstlers zuzuhören. So lädt "7 Weltmeere" Fans des Stils und der Erzählweise von Cr7z durchaus zum Wiederhören ein, erschwert aber neuen Hörern vermutlich den Zugang.
(Lukas Päckert)
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