An sich brauch' ich nur 'nen Sampler und ein paar Platten im Schrank.
dude26 hat bereits 20 Releases hinter sich. Nicht nur als Produzent (unter anderem für eloQuent), sondern auch als Rapper in der Konstellation dude&phaeb. Doch obwohl er schon so viel vorweisen kann und seine souligen Beats nicht nur 08/15-Standard sind, ist er nach wie vor ein Untergrund-Tipp. Trotzdem lässt der Leipziger es sich nicht nehmen, mit "Zimmer 26" erstmals zu zeigen, was er solo als Rapper drauf hat.
Gleich im "Intro" macht dude26 klar, dass er mit seinem neuen Release keinesfalls etwas beweisen will, sondern einfach nur Bock hatte, ein Album mit seinem Kumpel IAM PAUL rauszuhauen. Das merkt man dem Ganzen auch an – es will kein "Next Level-Shit" oder Chart-Album sein, sondern soll den Hörer einfach nur runter bringen und eine Message weitergeben: Lass dich fallen, die Musik auf dich wirken und genieße sie. IAM PAUL, Sterio und auch der Interpret selbst haben nämlich aus einigen smoothen Samples Beats gebaut, die zum Entspannen einladen. Herausgekommen ist dabei ein Sound von Jazz bis Soul, den man auch für sich selbst sprechen lässt. Hört man die Platte durch, wird einem schnell auffallen, dass der Musik stellenweise mehr Raum gelassen wird als dem Text. Natürlich ist das etwas ungewöhnlich für ein Rap-Release, aber trotzdem nichts Negatives, da der Künstler am Ende eben doch hauptsächlich Producer ist. Als Rapper macht er sich zwar gut, bringt aber auch nichts Neues, das in irgendeiner Art und Weise heraussticht – zumal er mit seiner ruhigen Stimme manchmal etwas auf den Beats untergeht. Hört man aber genau hin, merkt man, dass dude26 textlich ein persönliches Werk geschaffen hat, das den Hörer unter anderem mehr über die Person hinter den Produktionen erfahren lässt. Unterstützt wurde er dabei etwa von Flo Mega, der mal wieder mit einer knackigen Hook auf einem Deutschrap-Release in Erscheinung tritt, oder auch von JuJu Rogers, welcher einen Part auf Englisch beisteuerte.
Kurz und knapp: "Zimmer 26" ist ein Zeugnis von dude26s musikalischer Entwicklung der letzten Jahre und ein weiterer Geheimtipp, der wohl leider zwischen den aktuellen, auf "Viel hilft viel" getrimmten Chart-Releases untergehen wird.
(Lukas Päckert)
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