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Kritik

Caput – Intensiv (Mit mir oder gegen mich)

Inten­siv, inten­siv, inten­si­ve Themen.
Mach' inten­si­ve Mucke für ein inten­si­ves Leben …

Noch mal für alle: Es reicht nicht aus, halb­wegs pas­sa­bel rei­men zu kön­nen, um ein gutes Album zu schrei­ben. Und "Inten­siv", die neue Plat­te des Rap­pers Caput, ist kein gutes Album. Es ist vor allem eins nicht: inten­siv. Tat­säch­lich ist der gan­ze Lang­spie­ler in allen Belan­gen so der­ma­ßen mit­tel­mä­ßig, dass es einem schon fast leid tut.

Hier arbei­tet ein mit­tel­mä­ßi­ger Rap­per auf erschre­ckend pro­to­ty­pi­schen Beats mal eben das Deutschrap-​Standardrepertoire ab. Das Haupt­pro­blem ist ein alt­be­kann­tes: Caput hat schlicht und ergrei­fend nichts Inter­es­san­tes zu erzäh­len. Und so han­gelt er sich auf 25 Anspiel­sta­tio­nen – einer Län­ge, die der Kurz­wei­lig­keit des Pro­dukts im Übri­gen kei­nen Gefal­len tut – von All­ge­mein­platz zu All­ge­mein­platz, von kit­schi­gem Sto­rytel­ler zu hane­bü­che­nem Kon­zept. Und dabei macht er so ziem­lich alles falsch, was man als Rap­per nur falsch machen kann. Sobald es mal etwas nach­denk­li­cher wird, dür­fen das Preset-​Pianogeklimper und der flam­boy­an­te Gesangs­re­frain natür­lich nicht feh­len. Es geht schließ­lich um ech­te Gefüh­le. Wenn auf "Der Aller­bes­te" der Freund­schaft gehul­digt wird, wirkt das in all sei­ner Schwüls­tig­keit sogar unfrei­wil­lig komisch. Auch sonst wird vor kaum einem Rap­kli­schee Halt gemacht, wodurch man nicht sel­ten das Gefühl bekommt, man habe es mit einem über­mo­ti­vier­ten Mixtape-​Rookie aus dem Jahr 2005 zu tun – auch rap­t­ech­nisch. Dass Caput eigent­lich fast schon ein alter Hase im Rap­ge­schäft ist, merkt man eigent­lich nur dar­an, dass er es regel­mä­ßig erwähnt und sein Stil ein wenig aus der Zeit gefal­len wirkt.

Um auf die ein­lei­ten­de Anmer­kung zurück­zu­kom­men: Caput ist zwar ein pas­sa­bler Rap­per, der sein Hand­werk durch­aus beherrscht, aber lei­der gelingt es ihm zu kei­nem Zeit­punkt, etwas in mir aus­zu­lö­sen. Und das ist und bleibt nun mal die Min­dest­vor­aus­set­zung für Musik, die es ver­dient, gehört zu wer­den. Inten­siv ist auf jeden Fall etwas anderes.

(Chris­ti­an Weins)

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