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Kritik

4tune – Regeneration II

Denn alles außer Mucke ist nur Zwang.
Ich weiß, ich werd's nicht machen, doch ich guck' es mir mal an …

Das Debüt direkt eine "Rege­ne­ra­ti­on", Teil­nah­men an Audio-, Video-, und Crew-​Battleturnieren, Fern­seh­auf­trit­te und Inter­net­con­tests, Schau­spiel­schu­le und Hob­by­zau­be­rei. Wer sich den Wer­de­gang von 4tune ansieht, bekommt das Gefühl, der jun­ge Mann möch­te mög­lichst alles und vor allem mög­lichst alles gleich­zei­tig machen. Dass die­ses Vor­ha­ben nicht immer von Erfolg gekrönt ist, weiß er unter ande­rem von "schwam­mi­gen" Batt­le­nie­der­la­gen. Und doch scheint auch das neue Album "Rege­ne­ra­ti­on II" auf jedes Pferd zu set­zen, das bei drei nicht auf den Bäu­men ist. Und da Pfer­de nur min­der­be­gab­te Klet­te­rer sind, kommt jedes Huf­tier an die Reihe.

Ange­fan­gen mit der syn­thie­schwan­ge­ren Prokrastinations-​Hymne "Mor­gen fang ich an" über das auf Club­taug­lich­keit getrimm­te "Raus aus dem Dreck (Mach’s kaputt!)" bis hin zur Lie­bes­er­klä­rung an die eige­ne Haus­kat­ze samt Trance-​Instrumental: 4tune lässt weder sound­tech­nisch noch inhalt­lich auch nur die Spur eines roten Fadens zu. Wäh­rend sich das Pro­blem bei den erwähn­ten Titeln zumin­dest dar­auf beschränkt, dass kein gemein­sa­mer Nen­ner gefun­den wird, wider­spre­chen sich ande­re Tracks gänz­lich. Zunächst hat 4tune "kei­ne Chan­ce" bei den Frau­en, da die­se alle gleich sind und nur auf teu­re Drinks ste­hen. Zeit­gleich spielt sich jedoch "Mari­os Schre­ckens­sze­na­rio" in den mus­kel­be­pack­ten Armen sei­ner Liebs­ten ab, wäh­rend er sich zusätz­lich seit sei­nem Erfolg gar nicht mehr vor "Bit­ches" ret­ten kann. Mögen die Lie­der selbst gar nicht unbe­dingt all­zu schlecht sein, scha­det ihre Wider­sprüch­lich­keit dem Gesamt­werk doch immens und "Rege­ne­ra­ti­on II" macht eher den Ein­druck einer Freetrack-Sammlung.

Bei die­sem Cha­os geht lei­der völ­lig unter, dass 4tune rap­t­ech­nisch durch­aus fähig ist. So lässt sich auf sei­nem neu­en Album sogar der ein oder ande­re – wenn auch etwas nai­ve – Ohr­wurm fin­den. Ein strin­gen­tes Kon­zept und die Besin­nung auf eini­ge weni­ge Stär­ken dürf­ten einer wei­te­ren Rege­ne­ra­ti­ons­pha­se mehr als gut tun.

(Dani­el Fersch)

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