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Kritik

Xatar – Baba aller Babas

Kor­rekt, Schnucki …

Bereits bei sei­nem letz­ten Album "Nr. 415", wel­ches er unter wid­ri­gen Bedin­gun­gen im Knast auf­neh­men muss­te, konn­te man das Poten­zi­al der musi­ka­li­schen Visi­on Xatars erah­nen. Auf sei­nem neu­en Album, "Baba aller Bab­as", das in Frei­heit ent­stand und bei dem der Bira zu 100 Pro­zent in den Schaf­fens­pro­zess ein­be­zo­gen war, ent­fal­tet er die­ses Poten­zi­al end­lich in vol­ler Blüte.

Wenn es heißt, er bringt den Sound in "Qua­li von Bose" ("Iz da"), dann ist das auch genau­so gemeint, denn was Reaf, Chou­kri und Xatar selbst hier an Bret­tern ablie­fern, kann sich mehr als nur hören las­sen. Bei so kna­cki­gen Bass­li­nes und bis ins kleins­te Detail aus­pro­du­zier­ten Arran­ge­ments fühlt man sich unwei­ger­lich an die Hoch-​Zeiten der Erfolgs­la­bels Bad Boy und Death Row Records erin­nert, die ganz offen­sicht­lich Pate für den Sound­ent­wurf des Albums gestan­den haben. Auch wenn die Beats von "Baba aller Bab­as" der heim­li­che Star der Plat­te sind, scheint Xatar die Zeit hin­ter Git­tern genutzt zu haben, um an sei­nen Rapfä­hig­kei­ten sowie sei­ner Selbst­in­sze­nie­rung zu fei­len. Wäh­rend die meis­ten Gangs­ter­rap­per ver­su­chen, krampf­haft hart und authen­tisch zu wir­ken, muss Xatar in die­ser Hin­sicht wohl nie­man­dem etwas bewei­sen. So sti­li­siert er sich augen­zwin­kernd als Unter­grund­mo­gul mit Gold­zahn und Man­tel, wodurch man nicht sel­ten das Gefühl hat, man hät­te es mit einem Actionfilm-​Bösewicht aus den 80er Jah­ren zu tun. Ähn­lich wie bei Pro­te­gier SSIO ist das The­men­sprek­tum der Plat­te über­schau­bar und es geht haupt­säch­lich um die talent­freie Kon­kur­renz sowie die Aus­übung kri­mi­nel­ler Tätig­kei­ten. Aller­dings wird sich die­sen bei­den Grund­pfei­lern auf so krea­ti­ve und bild­haf­te Art und Wei­se ange­nom­men, dass nur sel­ten ein Red­un­danz­ge­fühl auf­kommt. Neben­bei berei­chert Xatar auch noch die deut­sche Spra­che in typi­scher AoN-​Manier mit unzäh­li­gen Slang­aus­drü­cken – und natür­lich auch durch die Bon­ner Bi-​Sprache in sei­nen Texten.

Mit "Baba aller Bab­as" unter­mau­ert Xatar den Sta­tus sei­nes Labels als ver­läss­li­cher Lie­fe­rant von musi­ka­lisch hoch­wer­ti­gem Gangs­ter­rap. Dabei wird er, ganz locker aus der Hüf­te geschos­sen, dem Hype gerecht. Wer immer noch behaup­tet, der Baba wäre ein schlech­ter Rap­per, weil hier kein Qua­dru­pel­ti­me zu hören oder nicht jeder End­reim sau­ber ist, dem ist wohl auch nicht mehr zu hel­fen. Jetzt schon eines der Alben des Jahres.

(Chris­ti­an Weins)

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