Kategorien
Kritik

Olexesh – Masta

Ja, es wird lang­sam Zeit für die Schei­be zwei.
Ich zer­säg' den Markt in ganz Deutsch­land

Selbst jemand, der nur wenig mit den Azz­lackz und ihrer Musik anfan­gen kann oder will, kommt nie so ganz an ihnen vor­bei und kennt zumin­dest Namen wie Haft­be­fehl oder Celo & Abdi. Geht es dann aber um das wei­te­re Umfeld die­ser doch recht eige­nen Rap­s­par­te, ver­schwimmt – zumin­dest aus Sicht eines weni­ger Inter­es­sier­ten – alles zu einer recht ähn­li­chen bis gleich­ar­ti­gen Mas­se aus Namen und Gesich­tern. Irgend­ein wei­te­rer Azz­lack eben. Bis­her schien auch Ole­xesh noch ein Dasein in die­sem etwas schwam­mi­gen, grau­en Brei zu fris­ten, könn­te dank "Mas­ta" nun aber den Schritt aus dem Schat­ten sei­ner Kol­le­gen und För­de­rer schaffen.

Dabei legt der aus Kra­nich­stein stam­men­de Rap­per jedoch kei­nen Wert dar­auf, eine gänz­lich neue Schie­ne zu fah­ren, son­dern führt den Sound sei­nes Mix­tapes "Authen­tic Ath­le­tic" und des ers­ten Albums "Nu Eta Da" ein­fach auf pro­fes­sio­nel­le­rer Ebe­ne fort. Aggres­si­ver, ener­gie­ge­la­de­ner Stra­ßen­rap mit abge­hack­tem Stakkato-​Flow auf pas­send fins­te­ren Beats von unter ande­rem Brenk Sina­tra, Beat­ko­loss, Rooq und Chum­ni bil­den die Grund­stim­mung von "Mas­ta". Schon das fast orches­tra­le Intro im "Kra­nich­stil" und der brett­har­te "Sound für den Hof" machen klar, dass Ole­xesh weder text­lich noch musi­ka­lisch zu Spä­ßen auf­ge­legt. Auf "Schwit­ze im Bug­at­ti" lässt der Rap­per dann sogar Sido und des­sen, zuge­ge­ben etwas laschen, Part weit hin­ter sich zurück. Geschich­ten über Knei­pen­be­su­che, die Hass­lie­be zum Spiel-"Avtomat" und Dro­gen­schmugg­le­rei­en, die bis zur "Arsch­kon­trol­le" füh­ren, las­sen dabei jedoch zumin­dest inhalt­lich immer wie­der Leich­tig­keit und Witz auf­blit­zen, sodass das Gan­ze pro­blem­los mit einem leich­ten Augen­zwin­kern gehört wer­den darf.

Die ein oder ande­re Singsang-​Hook mag zwar etwas bit­ter auf­sto­ßen. Letzt­lich kann "Mas­ta" jedoch durch­aus als gelun­ge­nes Gesamt­werk ange­se­hen wer­den, mit dem Ole­xesh sei­ne Rele­vanz in den Rei­hen der Azz­lackz – und dar­über hin­aus – behaup­ten und legi­ti­mie­ren kann.

(Dani­el Fersch)

Reinhören/​Downloaden:

[ama­zon text=Amazon.de&template=mp3-shop player&asin=B00UJ6STXA]

[itu­nes link="https://itunes.apple.com/de/album/masta-deluxe-edition/id947325739?uo=4" title="Olexesh – Masta"]

Auf Tonträger kaufen:

[ama­zon template=foto u text&asin=B00QHL0XRG,B00TXZM31M]