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Kritik

eloQuent – Absolution Vodka

Yo, Dig­ga, tut mir leid – oder nein, tut es nicht!
Life is a bitch – außer deins, weil du die Hure bist …

Wenn man sich mal in Sachen Rap in Deutsch­land umhört, hat wohl kaum eine Crew einen so der­ma­ßen hohen Out­put wie Sicht­exot. So kam kurz nach dem Kollabo-​Album mit Tufu gleich noch ein Solo-​Release von elo­Quent. Und wenn das Zug­pferd der SXT-​Crew "Ich trin­ke zwei Becks, mache ein Album in zwei Tagen" rappt, dann glau­be ich ihm das sofort. Das heißt kei­nes­wegs, dass "Abso­lu­ti­on Vod­ka" hin­ge­rotzt und unvoll­stän­dig klingt. Man kann sich durch­aus auch fol­gen­des Sze­na­rio vor­stel­len: elo­Quent sucht sich ein paar jazz­las­ti­ge, klas­si­sche Beats, schreibt (nach besag­ten zwei Bier) einen Tag Lines dar­über, wie er Wackos zer­stört, und rappt das Gan­ze dann am nächs­ten Tag ein. Fer­tig sind 30 Minu­ten feins­ter Batt­ler­ap. Das bringt "Abso­lu­ti­on Vod­ka" eigent­lich schon auf den Punkt.

Der Wies­ba­de­ner macht sei­nem Künst­ler­na­men alle Ehre und schießt elo­quent gegen die Wack­ness, ohne dabei groß Namen zu nen­nen. So schafft er es mehr­mals, mich mit Zei­len wie der oben zitier­ten zu amü­sie­ren. Ein biss­chen stö­rend wie­der­um ist die Tat­sa­che, dass alle Tracks nur sehr kurz gehal­ten sind. Gera­de, wenn es sich wie beim Titel­track um einen so schö­nen Dex­ter-Beat han­delt, ist es scha­de, dass das leicht ver­rausch­te Vocals­am­ple und die smoot­hen Drums schon nach einer guten Minu­te bereits wie­der zu Ende sind. Aber dafür hat man umso mehr von Aus­nah­men wie "Ein­weg­stri­cher", pro­du­ziert von Deli­cious, oder auch "Pesti­lenz und Zimt", für des­sen Instru­men­tie­rung Dave Sparkz ver­ant­wort­lich zeich­net. Und trotz vie­ler Pro­du­zen­ten wirkt das Klang­bild durch­weg ein­heit­lich – auf hohem Niveau. Außer­dem hat die Kür­ze der Tracks auch etwas Gutes, erlaubt sie Spie­le­rei­en wie das bei­na­he durch­gän­gi­ge Rei­men auf der­sel­ben Silbe.

Damit bleibt am Ende nur zu sagen, dass elo­Quent trotz sei­nes enor­men Out­puts kaum an Qua­li­tät ein­büßt – auch wenn ich des batt­le­las­ti­gen Inhalts irgend­wann über­drüs­sig wer­den könn­te. Aber dann blei­ben ja immer noch lie­be­vol­le Zei­len über Alko­hol­kon­sum. Prost.

(Lukas Päck­ert)